Hammerfall
Hammerfall
Konzertbericht
Der Set von DREAM EVIL war dank der Masse vor dem Eingang leider schon zur Hälfte vorbei, als ich die Halle betrat. Wirklich schade, denn das, was die Schweden hier an melodischem Heavy Metal darboten klang für deren kurzes Bestehen überraschend routiniert. Der Sound ließ kaum Wünsche offen, Sänger Niklas Isfeldt brachte seine Vocals zielsicher an den Mann, Drummer Snowy Shaw bearbeitete sein Kit, als hätte er von Geburt an nichts anderes getan, und Gitarrist und Starproduzent Fredrik Nordstörm spielt sein Instrument, wie er produziert: Einfach cool. Kein Wunder also, dass die Reaktionen äußerst freundlich ausfielen und Songs wie „Children Of The Night“ oder „Chosen Ones“ gebührend gefeiert worden sind. In der nun folgenden Umbaupause wurde ein Vorhang heruntergelassen. Geheimniskrämerei um den nun folgenden Auftritt von MASTERPLAN, der Band der beiden ex-Helloween-Recken Roland Grapow (g) und Uli Kusch (dr)? Nötig gewesen wäre das eigentlich nicht, denn abgesehen von einem riesigen Backdrop mit Bandnamen gab es nichts Spektakuläres als Bühnenaufbau zu vermelden. Dafür wurde jetzt auf der Bühne gepost, was das Zeug hielt. Roland Grapow hat darin ja schon Übung, aber Bassist Jan S. Eckert (Iron Savior) mit seinem anscheinend von Fishbone gesponserten Fischgrätenbass stand dem in nichts nach. Einzig Keyboarder Axel Mackenrott nervte mit seinem doch etwas aufgesetzt wirkenden Gehampel gehörig. Musikalisch gab es an diesem Gig, auch wenn mir persönlich Masterplans Songs so gar nicht schmecken wollten, nichts auszusetzen. Man merkte, dass hier Profis am Werk waren. Sound und vor allem Lightshow waren fast schon eines Headliners würdig. Genauso verhielt es sich mit den Reaktionen des Publikums, die beinahe jeden Song des Debütalbums frenetisch bejubelten. Ex-Yngwie Malmsteen-Fronter Jorn Lande verstand es aber auch, die Stimmung zu heben, zumal er eine astreine Performance auf die Bretter legte. Ob es allerdings eine Supportband mit ca. einer Stunde Spielzeit nötig hat, bei einem deratig bekannten Line-up jeden einzelnen samt Soloeinlage vorzustellen, sei mal dahingestellt. Die Leute haben jedenfalls gejubelt. So wurde nach einem kurzen Medley diverser Anfangsriffs von Helloween-Songs mit „Crawling From Hell“ der Rausschmeißer angestimmt, der einmal mehr das dieser Band innewohnende Potential aufzeigte. Nur mein Kumpel ließ es sich nicht nehmen, tief und fest auf dem Boden sitzend zu schlafen.
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