Hallig live im Planetarium
Soll ich dir folgen in den Sternenraum?
Konzertbericht
Das Planetarium als Konzertlocation erfordert im Vergleich zum klassischen Setup einige Korrekturen. Das Schlagzeug muss gedämpft werden, dafür sorgt eine Plexiglasscheibe. Auch die Lautstärke wird etwas gemindert. Der Sound ist überraschend gut, wenn auch nicht perfekt, und erfüllt alle Erwartungen. Aufgrund der Raumgeometrie kann das Planetarium nicht mit üblichen Konzerträumen mithalten. Die zusätzliche Atmosphäre der Projektionen macht dies aber ohne Frage vergessen. Sehr wichtig sind für HALLIG zudem die mehrstimmigen Gitarrenharmonien, welche in Bochum ausreichend differenziert im Sound stehen. Gut so.
Wie haben HALLIG das Konzert erlebt? Wir haben mit Felix gesprochen:
„Das Konzert war für uns mit intensiver Vorbereitung verbunden. Da wir derzeit zum Teil über größere Entfernungen verstreut sind, mussten die Proben besonders koordiniert werden. Zwei Songs auf der Setlist hatten wir bisher noch nicht live gespielt. Um den Sound besonders gut hinzubekommen, benutzten wir erstmals durchgehend In-Ear-Monitoring. Der Tonmann aus Düsseldorf hat uns einen bombastischen Klang gezaubert. Von uns aus hätte das Konzert noch etwas länger sein können, jedoch hätten wir dann eine Pause machen müssen – wie bei einem Kinofilm mit Überlänge. Das wäre der Atmosphäre vielleicht nicht zuträglich gewesen.
Auch die Visuals hätten wir gerne stärker auf die Songs abgestimmt, was bei einer eventuell zweiten Auflage in der Zukunft sicherlich ein Punkt wäre. Die Zusammenarbeit mit dem Planetarium war aber großartig. Der „Bildmensch“ hatte extra Unterwasseraufnahmen im Kemnader See gemacht und sich grob an unseren Albumfarben orientiert. Wir denken, dass es für alle Anwesenden ein besonderes Erlebnis war. Die Kombination aus den zweistimmigen Melodien, mit dem Geballer des Schlagzeuges und dem Gekeife der Sänger hat irgendwie doch zu den fast andächtigen Projektionen gepasst.“
Eine Hallig ist eine kleine Insel inmitten des ungezähmten Meeres. So scheinen uns auch die Sterne wie kleine Inseln in der Weite des Universums. Im Gegensatz zu den rettenden Landflächen verbrennen uns die Sterne jedoch, wenn wir ihnen zu nah kommen. In diesem Fall ist die Annäherung jedoch ohne Zwischenfälle geglückt und darf gerne eine Wiederholung finden.
Bericht: Stefan Wolfsbrunn und Marc Thorbrügge
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37294 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!