Hämatom
Die 200ste Show in Trockau
Konzertbericht
HÄMATOM
Galerie mit 117 Bildern: Hämatom - Hämatom - Das 200ste KonzertDie HÄMATOM-Rufe der Fans, die schon bei dem Auftritt von STAHLMANN laut geworden sind, reißen nicht ab. Als die Umbauarbeiten endlich abgeschlossen sind und die Band mit „Totgesagt doch neugeboren Teil I“ ihre Party startet, gibt es bei den Fans kein Halten mehr. Die Stimmung hat den Siedepunkt erreicht und lässt nicht zu wünschen übrig. Die Hände der brüllenden Meute recken sich in die Luft und die Sause beginnt. HÄMATOM zaubern ohne großes Zögern ein Ass aus dem Ärmel und geben mit reichlich Pyrotechnik ihrem Konzert den nötigen Brennstoff, der die Fans zu Höchstformen auflaufen lässt. Schnell ist klar: Heute Abend wird ein neuer Maßstab gesetzt und heute Abend entsteht eine verdammt fette Live-DVD.
Die Setlist des heutigen Abends wurde von den Fans selber zusammengestellt. Diese hatten im Vorfeld die Möglichkeit, auf der Homepage der Band aus allen existierenden Songs ihre Lieblingstitel auszuwählen. Dementsprechend intensiv stellt sich die gesangliche Wand gegen den guten und lauten Sound des Clubs.
Neben der zahlreichen Pyros, Flammensäulen und Funkenblitzen, hat sich die Band auch darüber hinaus Gedanken über eine besondere Show gemacht. Der Affe, der bei „Neandertal“ die Trommel schlägt, ist jedem bekannt, der HÄMATOM bereits live erlebt hat. Für eine große Show ist mehr allerdings das Maß der Dinge. Somit platzieren sich neben Nord, Süd, Ost und West heute drei schwarze, trommelnde Affen auf der Bühne. Weiter im Takt geht es mit einem Gast-Gitarristen. Mit goldener Maske steht dieser ohne große Vorankündigung auf der Bühne und unterstützt die Himmelsrichtungen bei „El Mariachi“. Es gibt eigentlich bei jedem einzelnen Song am heutigen Abend eine Besonderheit, die ins Staunen versetzt, Grinsen in die Gesichter der Fans meißelt und, allem vorweg, die Stimmung nicht eine Sekunde lang abbrechen lässt.
Auch heute Abend kommen die Frauen wieder zum Zug. Üblicherweise gibt es zwei Fahnenschwänkerinnen, was für ein Jubiläumskonzert wie das heutige allerdings doch ein wenig untertrieben wäre. Die Frauen, die auf der Bühne Platz finden und sich den Weg nach vorne durch bahnen, bekommen für die Länge von „Sie will nur spielen“ einen Platz im Rampenlicht.
Gerade haben die Mädels die Bühne verlassen, betritt auch schon der notgeile Pfarrer zu „Wer hat Angst“ die Bühne. Nachdem er die Fans in den ersten Reihen mit einer Klobürste und Wasser aus einem Metalleimer getauft hat, macht er es sich vor dem Drumset gemütlich, greift zum Porno, um sich genüsslich einen runter zu holen und dann mit lustverzerrtem Gesicht in die Menge zu spritzen. Gummidildo sei Dank, wird sich wohl zumindest der Eiweißgehalt der verspritzen Flüssigkeit in Grenzen halten. Apropos Drumset: Davon werden im Anschluss zwei weitere auf die Bühne gekarrt. „Kiste“ und „Schmerz“ werden von drei Süds am Schlagzeug zu einem äußerst intensiven Hörerlebnis.
Wie bereits erwähnt, wurden für den heutigen Abend auch Gastsänger eingeladen. Als erster hat der Pat von FIDDLER’S GREEN an der Seite von HÄMATOM seinen Auftritt. Wie man schon in dem Video von „Totgesagt doch neugeboren Teil II“ sehen kann, hat Pat gemeinsam mit der Band und Phillip Burger von FREI.WILD den Song eingesungen. Zur Feier des Tages ist auch Pat nach Trockau gekommen und haut live in die Saiten. Was vielleicht nicht jeder weiß, weil es weniger offensichtlich ist, was aber jeder wissen könnte, weil die Stimme so unverwechselbar markant und fies ist, ist die Tatsache, dass Mitch von EISREGEN einen gesanglichen Part bei „Spieglein“ übernommen hat. Diesen übernimmt er heute in Trockau und wird dafür mit lauten „Eisregen“-Rufen belohnt.
Allerdings muss irgendwann auch mal das beste Konzert und die größte Party sein Ende finden. Nach „Sturm“, bei dem die Freaks von HÄMATOM die Bühne stürmen und ein eigens bedrucktes T-Shirt als Geschenk mitgebracht haben, ist zunächst mal Schicht im Schacht. Die Zugabe-Rufe danach sind enorm und insgeheim weiß jeder, dass das nicht das Ende gewesen sein kann. Rasch wird noch ein Erinnerungsfoto geschossen, bevor „Friss oder Stirb“ und „Butzemann“ nachgeschoben werden.
Heute Abend setzen sich hunderte Mittelfinger und „Leck mich“ erneut an das Ende eines HÄMATOM Konzertes. Allerdings war das heutige Konzert nicht irgendein HÄMATOM Konzert, sondern das mit großem Abstand bemerkenswerteste und abwechslungsreichste in der bisherigen Bandgeschichte. Alle Erwartungen wurden übertroffen und die nassgeschwitzten Fans bahnen sich strahlend ihren Weg an den Merchstand oder an die frische Luft. Am Merch finden sich bald auch HÄMATOM ein, die für zahlreiche Autogramme und Fotos bereit stehen und sich zu Recht selber auf die Schulter klopfen können.
Setlist:
- Intro
- Totgesagt Doch Neugeboren I
- Man muss nicht sterben um in der Hölle zu sein
- Es ist nicht alles Gold was glänzt
- Ihr kotzt mich an
- El Mariachi
- Auge um Auge
- Circus Maximus
- Sie will nur spielen
- Homosapiens
- Wer hat Angst
- Kiste
- Schmerz
- Totgesagt doch neugeboren Teil II
- Eva
- Spieglein
- Schau sie spielen Krieg
- Sturm
- Friss oder stirb
- Butzemann
- Leck mich
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