Sinister, Graceless, Mercyless, Apep und For Victory
Growl Bowl IV
Konzertbericht
Jährlich findet im späten Winter der Growl Bowl im Münchner Backstage statt und zieht die OSDM-Anhängerschaft in seinen Bann. Dieses Jahr findet das Event zum vierten Mal statt und trägt sozusagen das Motto „Niederlande“. Die vergangene Ausgabe war mit ENDSEEKER und SLAUGHTERDAY und COMMANDER eher den heimischen Bands vorbehalten.
DAISY CUTTER
Den Abend läuten die Lokalmatadoren von DAISY CUTTER ein, die mit ihrem sägenden Schweden-Death natürlich bei vielen Anwesenden den richtigen Nerv treffen, auch wenn die Backstage Halle leider nur spärlich gefüllt ist. Das ist schade, denn mit dem Album „Daisy Cutter“ hat die Band eine amtliche Death-Metal-Scheibe veröffentlicht, die dick produziert ist und für Fans des Genres in jedem Fall eine lohnenswerte Investition ist.
APEP
Anschließend beehren die Ägypter aus Zwickau die Bühne und verzaubern uns mit ihren mythologischen Riffs und der tighten Performance. Natürlich reihen sich APEP nicht unbedingt in die heute vornehmlich aus Old-School-Bands bestehende Riege aus Würdenträgern der 90er ein, bauen aber eine wunderbar beständige Brücke zwischen modernen und mittlerweile antiquierten Spielarten des Death Metal. Wir finden das gut und die meisten anderen Menschen im Backstage auch.
MERCYLESS
Es ist eigentlich schon toll, wenn man zwischen den Bands ein bisschen frische Luft schnappen gehen kann. Die Luft ist heute aber viel zu kalt, als dass wir uns besonders lange vor der Halle tummeln wollen. Scheinbar haben die Temperaturen aber auch einige abgehalten, den Weg ins Backstage überhaupt auf sich zu nehmen. Dabei lockt die Veranstaltung mit einem nächsten Höhepunkt: MERCYLESS aus Frankreich. Im Fokus stehen heute Abend die jüngeren Songs, wobei „Rival Of The Nazarene“ und „I Am Hell“ gleich zum Auftakt, ordentlich ins Tanzbein gehen. Ansonsten erstrahlt die Halle ganz bandtypisch in strahlend blasphemischem Terminus. Guter Job.
GRACELESS
Zum zweiten wird es gnadenlos an diesem Abend, als Remco Kreft und Konsorten auf die Bühne treten. Die Band wird heute das beste Set des Lineups darbieten, was sowohl an den starken Songs, der souveränen Performance und dem erstklassigen Sound liegt. Leider kommt „Shadowlands“ mit nur zwei Songs etwas zu kurz, aber eigentlich ist es egal, was die Niederländer spielen. Spaß macht ein GRACELESS-Konzert in der Regel immer.
SINISTER
Es ist schon irgendwie tragisch, wenn eine Band unter einem Namen antritt, in der keine Gründungsmitglieder mehr mitwirken. Speziell im Falle von SINISTER trifft die Evolution der Niederländer nicht unbedingt den Geschmacksnerv von allen. Alleine das KI-angehauchte Artwork und der mittlerweile klinische Sound auf Platte regt nicht zu Jubelstürmen an. Als sei das nicht schon genug, drehen SINISTER die Lautstärke auf der Bühne voll auf und es ballert, dröhnt und scheppert unentwegt. Was aus den Lautsprechen kommt, ist mit einem infernalischen Brei aus Lärm zu beschreiben. Wir können Songtitel nur erahnen, aber es ist wohl keine Nummer vom Meisterwerk „Cross The Styx“ im Set und auch vom herrlich rumpelnden „Diabolical Summoning“ dürfen wir uns gerade mal an „Sadistic Intent“ erfreuen. Wir packen es nicht länger und kurz vor dem Ende des Sets ergreifen wir die Flucht aus der Halle, weil sich mittlerweile ein hässliches Piepen im Ohr eingestellt hat. Dadurch verpassen wir leider den After-Headliner-Slot von FOR VICTORY.
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For Victory auf Tour
03.05.25 | metal.de präsentiertBolt Thrower Tribute NightDead Slow, For Victory und Spearhead (Bolt Thrower Tribute)MS Stubnitz, Hamburg |
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