Graveworm
Chaos Fest 2008
Konzertbericht
APOSTASY (S), 19:45 – 20:30
Nachdem ich mich am Nachmittag noch mit dem Busfahrer der Tour ausführlich unterhalten hatte, für den eine solche Tour – nachdem er in Deutschland hauptsächlich Top-Ten-Acts durch die Gegend fährt, so wie er sagte – etwas Außergewöhnliches darstellte, und er voller Begeisterung davon schwärmte, wie trinkfest und pflegeleicht die Schweden sind, war ich natürlich sehr gespannt, was die Jungs vor allem musikalisch zu bieten haben. In einem kurzen Gespräch mit APOSTASY-Gitarrist Mattias Edin und einem Fotoshooting mit meiner Frau und Thomas von LORD BELIAL konnten jedenfalls bereits einige Sympathie-Punkte vergeben werden.
Mit „Malignant“, dem Opener ihres aktuellen Longplayers „Devilution“, gingen APOSTASY gleich zu Beginn in die Vollen und ernteten beachtlichen Applaus. Mit „God’s Assassin“, „The Parasite Swarm“ und „Untitled“ ließ die Band nur wenig Verschnaufpausen für diejenigen, die ihre Matte kreisen ließen. Und als Zugabe folgte mit „Suicide Breeze“ eine Nummer, zu der sich jeder noch einmal richtig verausgaben konnte. Leider war die Setlist viel zu kurz, zumal die Atmosphäre stimmte, das Publikum feierte und auch der Sound zum ersten Mal richtig klar und wirklich fett klang.
[www.myspace.com/apostasysweden]
LORD BELIAL (S), 20:45 – 21:40
Mit den weiteren Schweden im Bundle, LORD BELIAL, kam schließlich der erste von zwei Headlinern des Festivals auf die Bühne und erntete Devil’s Horns von ausnahmslos Jedem im Publikum. Einen frenetisch abgefeierten Einstand gab die Band mit „Antichrist Reborn“, der nahtlos zu „Inexorable Retribution“ überging. Leider fing es leicht an zu regnen, so dass die Temperaturen schlagartig kühler und die Stimmung dementsprechend eisiger wurde. Die headbangende Meute vor der Bühne störte das weniger, doch die Band verlor nach den folgenden Nummern wie „Devilish Enlightenment“, „Unorthodox Catharsis“ und dem vom Publikum eher verhalten aufgenommenen neuen Track „Trumpets Of Doom“ sichtlich die noch zu Beginn vorhandene euphorische Begeisterung und verließ die Bühne.
Nach anhaltenden Zugabenrufen kamen LORD BELIAL dann doch noch einmal auf die Bühne, doch Sänger Thomas stellte Bedingungen: „Wenn ihr eine Zugabe wollt, dann zeigt es auch!“ Glücklicherweise ließ jetzt auch der Regen nach, so dass auch das Publikum wieder energetischer bei der Sache war und Songs wie „Sworn“ und das abschließende „Mark Of The Beast“ umjubelten.
[www.myspace.com/lordbelialband]
GRAVEWORM (IT), 22.00 – 23.05
Die extremsten Reaktionen an diesem Abend verursachten allerdings GRAVEWORM, denn als nach dem stimmungsvollem Intro „Reflections“ die Band die Bühne betrat, hielt es Niemanden mehr im Amphitheater. Der Opener „(N)Utopia“ wurde genauso frenetisch gefeiert wie „Bloodwork“, „The Day I Die“ oder „Suicide Code“. Auffallend hier, dass die Südtiroler eigentlich nur Songs ihrer beiden letzten Alben „Collateral Defect“ und „(N)Utopia“ spielten.
Selbstverständlich durfte an diesem Abend die MAIDEN-Cover-Nummer „Fear Of The Dark“ nicht fehlen, bei der das gesamte Amphitheater mitsang und völlig ausrastete, als Shouter Stefan, mit dem ich am Nachmittag noch ein Video-Interview führte, das wir euch natürlich nicht vorenthalten werden und in Kürze exklusiv auf metal.de veröffentlichen, dazu aufforderte, auf die Bühne zu kommen. Dass Stefan bei seinen Fans nicht auf taube Ohren stossen würde, ist so selbstverständlich wie die Abgabe seines Mikros an einen überglücklichen Fan, der den Refrain singen durfte und damit tosenden Applaus erntete. Leider räumten GRAVEWORM nach knapp 65 Minuten dann auch die Bühne, riefen aber dazu auf, gemeinsam im Live Metal Club noch ein paar Bier zu trinken und weiterzufeiern. Dieser Aufforderung sind meine Frau und ich allerdings nicht gefolgt, da wir noch einen längeren Weg nach Hause hatten und am nächsten Tag arbeiten mussten.
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