Grave Digger
Brennende Hexen und wandelnde Tote
Konzertbericht
GRAVE DIGGER – „Wir sind nur die Begleitband!“
Aus einem großen Fundus an Hits können hingegen GRAVE DIGGER schöpfen. Kein Wunder, nach knapp 40 Jahren Bandgeschichte. Angeführt von einem sichtlich gut gelaunten Chris Boltendahl, der völlig mit sich und der Welt im Reinen scheint, entern die Totengräber nach einer überraschend kurzen Umbaupause die Bühne.
Eröffnet wird das Set von „Fear of the Living Dead“, dem Opener des aktuellen Albums „The Living Dead„. Von dieser neuen Platte ist danach zunächst nur noch der Song „Blade of the Immortal“ zu hören. Ansonsten setzt sich die Setlist vornehmlich aus Songs der letzten zehn Jahre und Hits aus den 90ern zusammen.
Eine Band wie GRAVE DIGGER hat bei der Zusammenstellung der Setlist natürlich immer die Qual der großen Auswahl, kann aber aufgrund mehrerer guter Songs auch nicht viel falsch machen. Spätestens ab „Lionheart“ singen die Fans fast jeden Song frenetisch mit. „Es ist eure Party, wir sind nur die Begleitband“, gibt Chris Boltendahl zwischendurch mit einem Schmunzeln ins Publikum. Auch der Rest der Band, allen voran Flitzefinger Axel Ritt an der Gitarre, hat sichtbaren Spaß an dem Auftritt, den die Veteranen vielleicht etwas zu routiniert runterzocken. Aber gut, die Zuschauer sind ja auch nicht mehr so jung und wild wie früher und genießen den Abend ebenfalls etwas zurückhaltender. Der Autor dieser Zeilen ist da keine Ausnahme.
Natürlich darf auch der Reaper nicht fehlen, der zu einigen Songs die Bühnen betritt, Fahnen schwenkt, den Zuschauern mit der Sense droht, aber nicht mehr am Keyboard steht. Denn der Mann, der früher unter der Kapuze des Reapers steckte und dabei in die Tasten griff, sitzt heute hinter den Drums: Marcus Kniep überzeugt auf seiner ersten Tour im Rampenlicht mit souveräner Schlagzeugarbeit und lässt sich dafür am Ende der Show verdientermaßen von den Fans feiern.
„Ein paar Jährchen haben wir noch.“
Das Finale des Konzerts wird mit dem Klassiker „Excalibur“ eingeleitet. Weiter geht es mit „Rebellion“, dem Evergreen von GRAVE DIGGER. Bei diesem Song müsste Chris Boltendahl eigentlich gar nicht mehr zum Mikro greifen, denn die halbe Halle kennt den Text auswendig und singt herrlich schief mit.
Mit „Healed by Metal“ wirft die Band dann noch einen Song vom gleichnamigen vorletzten Album in die Menge, bevor es dann doch noch etwas von der aktuellen Platte gibt. „Zombie Dance“ wird von Chris bereits als ein polarisierender Song angekündigt, woraufhin es tatsächlich zu vereinzelten Buhrufen kommt. Der Song, der Metal und Polka mischt, ist eigentlich ein harmloser Party-Song, der einigen Fans aber offenbar doch sauer aufstößt. Die Stimmung kippt zwar nicht, so richtig mitreißen kann der „Zombie Dance“ dann aber auch nicht. Das mag aber auch daran liegen, dass die Polka-Instrumente vom Band kommen.
„Heavy Metal Breakdown“ beendet traditionsgemäß den Abend. Einer der wenigen Songs aus den 80ern, den GRAVE DIGGER immer noch regelmäßig zocken und der auch heute abend wieder aus dutzenden Kehlen mitgesungen wird. Ja, die Band hat schon knapp 40 Jahre auf der Uhr, aber „ein paar Jährchen haben wir noch“, lässt Chris zwischendurch mit einem spitzbübischen Grinsen verlauten. Na hoffentlich!
Früher oder später werden aber auch GRAVE DIGGER von der Bühne verschwinden. So ist nun einmal der Lauf der Dinge. Umso tröstlicher ist allerdings der Gedanke, dass Bands wie BURNING WITCHES bereit stehen, um die Zukunft des Heavy Metal zu sichern. Erst einmal geht die Party jedoch für beide Bands weiter.
GRAVE DIGGER-Setlist:
- Fear of The Living Dead
- Tattooed Rider
- The Clans Will Rise Again
- Lionheart
- Blade of The Immortal
- Lawbreaker
- The Bruce (The Lion King)
- The Dark of the Sun
- Call For War
- The Curse of Jacques
- War God
- Season of the Witch
- Highland Farewell
- Circle of Witches
- Excalibur
- Rebellion (The Clans Are Marching)
- Healed By Metal
- Zombie Dance
- Heavy Metal Breakdown
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