Grave Digger
Grave Digger
Konzertbericht
Während die Roadies sich an den Umbau der Bühne machen, zeigt sich für viele überraschend, dass GRAVE DIGGER bereits als zweite Band auf dem Programm stehen. Angesichts dessen, dass die Deutschen heute mehr Fans ins LKA gelockt haben als der schwedische Co-Headliner, scheint dies unverständlich. Was die Atmosphäre betrifft, erweist es sich jedoch als gute Entscheidung. GRAVE DIGGER knüpfen da an, wo SABATON aufgehört haben und bieten eine echtmetallische Show, die sich gewaschen hat. Sänger Chris Boltendahl beweist mal wieder, welch großartige Ausstrahlung er auf der Bühne besitzt und kommt auch in den recht kurz ausfallenden Ansagen sehr sympathisch rüber. Auf der Setlist überzeugen das extrem groovende „Silent Revolution“ und der Titeltrack vom aktuellen „Liberty Or Death“-Album nicht weniger als älteres Material der Marke „Excalibur“ oder „Rebellion“. Auch wenn GRAVE DIGGER nach wie vor weit davon entfernt sind, neuartig oder innovativ zu klingen, zelebrieren sie die traditionellen Metal-Standards mit genügend Herzblut, dass sie sich um den Schwermetall-Nachwuchs keine Sorgen zu machen brauchen. In den ersten Reihen stehen jugendliche Kurzhaar-Banger neben älteren Semestern, die ihre Kutte heute mit demselben Stolz tragen wie vor zwanzig Jahren. Und spätestens beim Refrain jeden Liedes singen alle gleichermaßen begeistert mit. Jede Schaffensphase der 25-jährigen Bandgeschichte wird gewürdigt und so finden sich das „Rheingold“-Stück „Valhalla“ neben „Lionheart“, „Knights Of The Cross“ und „Heart Of Darkness“ wieder. Bei alledem merkt man GRAVE DIGGER ihre Routine an, im Gegensatz zu manch anderen Altherren-Bands leidet jedoch ihre Spielfreude darunter nicht. So macht es Spaß Sänger Chris Boltendahl über die Bühne jagen und dabei kontinuierlich zwischen gespielt bösem Gesichtsausdruck und breitem Grinsen wechseln zu sehen. Eher statisch schüttelt dagegen Gitarrist Manni Schmidt seine Riffs aus dem Ärmel und lässt sich nur selten auf Posing-Spiele mit seinem Chef ein. Keyboarder H.P. Katzenburg hat hinter seinem Instrument naturgemäß wenig Bewegungsfreiheit, ist aber endlich einmal ohne das alberne Sensenmann-Kostüm zu sehen. Ob die dicke Sonnenbrille, hinter der er sich nun verbirgt, dazu dient, den „Bühnenschock“ etwas abzumildern, bleibt jedoch Spekulation. Nach knapp zwei Stunden endet der Auftritt von GRAVE DIGGER mit zwei Zugabenblocks, in denen neben dem genialen „The Last Supper“ natürlich auch der obligatorische Rausschmeißer „Heavy Metal Breakdown“ frenetisch abgefeiert wird. Ein starker Gig der teutonischen Echtmetall-Veteranen.
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22.11. - 23.11.24 | Metal Hammer Paradise 2024 (Festival)Accept, Saltatio Mortis, Gloryhammer, Dark Tranquillity, Grave Digger, Moonspell, Grand Magus, Anvil, Burning Witches, Dust Bolt, Enforcer, Evergrey, Deserted Fear, Wolfheart, Space Chaser, Hiraes, U.D.O., Equilibrium, Pyogenesis, Voodoo Kiss, League Of Distortion, Forever Still, Darkness, Surgical Strike und KlogrFerienpark Weissenhäuser Strand, Wangels |
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