Grand Magus
Other Bands play, GRAND MAGUS kill

Konzertbericht

Billing: Grand Magus, Evil Invaders und Elm Street
Konzert vom 06.11.2017 | Musikzentrum, Hannover

EVIL INVADERS – Messer und Nieten

„1984 hat angerufen – es möchte seine Frisuren zurück!“ – mit diesem kleinen Spaß könnte man sicherlich die halbe Bandbesetzung von EVIL INVADERS aufziehen. Sollte man aber nicht, haben die vier Belgier doch mehr Nieten, Patronen und Messer dabei, als John Rambo mit auf Mission in den Dschungel nehmen würde. Außerdem: Wenn’s einer tragen kann, dann ja wohl Frontmann Joe.

Konzertfoto von Evil Invaders - Sword Songs Tour 2017

In diesem Sinne ackern sich EVIL INVADERS durch den Metal der 1980er-Jahre. Das klingt oftmals nach SLAYER, viel nach OVERKILL und auch ein bisschen nach IRON MAIDEN. Passend zum restlichen Programm des Abends, kann man also sagen. Dass die Band dabei nach Kilometern Laufleistung bezahlt wird, ist zu vermuten, so viel Bewegung ist auf der Bühne. Da wird gecrosst und gepost und auf Boxen gekrabbelt, dass es eine wahre Freude ist.

Galerie mit 22 Bildern: Evil Invaders - Sword Songs Tour 2017

Aber Scherz beiseite: Die Professionalität, mit der EVIL INVADERS ihren Gig locker runterzocken, ist bemerkenswert. Allerdings scheint der Funken zum Publikum bei ELM STREET ein wenig mehr übergsprungen zu sein – was aber auch an den dargebotenen Songs liegen könnte. Anstelle von Zugaben gibt es am Ende aber eine Runde fan-nahes Abklatschen mit den ersten Zuschauerreihen. Etwas laut der Auftritt, aber ein passender Übergang zum Headliner des Abends.

 

GRAND MAGUS – Die Metal-Animateure

Und da man früher Feierabend machen kann, wenn man schnell umbaut (und damit die Fans nicht so lange rumstehen müssen), liefern die Bühnentechniker eine Meisterleistung ab: Zwanzig Minuten – Bühne leer, nicht schlecht. Gegen halb zehn stehen GRAND MAGUS dann auch schon auf der Bühne – aber da am Folgetag Aschaffenburg auf der Reiseroute des Bandpakets steht (immerhin knapp 400 Kilometer mit dem Auto von Hannover) ist es verständlich, dass man auch zeitig auf die Piste möchte.

Konzertfoto Grand Magus - Sword Songs Tour 2017

Um die einleitenden Worte dieses Berichts zu untermauern, sehen GRAND MAGUS am heutigen Abend tatsächlich ziemlich durchnächtigt aus – was vielleicht mit dem vorhergehenden Konzert am Samstag in Berlin und Sonntag in Stuttgart zu tun haben könnte. Eine ordentliche Reiseroute auch im Vorfeld dieses Auftritts quer durch die Republik. Dennoch: Erstens handelt es sich bei GRAND MAGUS um Profis, zweitens kauft man der Band ab, dass sie ihre Songs auch live einfach gern zockt – und entsprechend mit richtig Spaß bei der Sache ist.

So auch an diesem Abend: Die Live-Tauglichkeit ihres aktuellen Albums „Sword Songs“ ist ja völlig zweifelsfrei gegeben und dazu passend wird auch ein Schwerpunkt auf das aktuelle Werk gelegt. Aber GRAND MAGUS beschränken sich nicht nur darauf ihre Songs runterzuzocken, es wird auch versucht das Publikum einzubeziehen. Das obligatorische Mitmachspiel bei „Forged In Iron – Crowned In Steel“ sieht dann so aus: Die ein Hälfte des Saals grölt (mit dem Begriff „singen“ sollte man hier vorsichtig sein) „Viking“, die andere „Metal“. Fertig ist der Mitgröl-Refrain. Das Ganze klappt ziemlich gut, die anfänglich etwas zurückhaltende Stimmung bei Frontmann JB steigt auch zusehends.

Dass Schlagzeuger Ludwig zu „Freja’s Choice“ sein Talent mit einem Solo beweisen darf, ist eine weitere nette Auflockerung. Es rückt zudem die modisch gewagte Ausstattung des Drummers mit Kunstleder-Leggins und Ringelsocken in den Vordergrund. Da das Publikum auch die Frage nach „dem Ort, wo man hinkommt, wenn man stirbt“ mit „Valhalla“ stilbewusst beantworten kann und damit den Metaller-Test (nicht eher den Wikinger-Test? – Anm. d. Red.) bestanden hat, wird auch „Valhalla Rising“ zum Besten gegeben.

Galerie mit 24 Bildern: Grand Magus - Sword Songs Tour 2017

Als dann um kurz vor elf Uhr Schluss ist in Hannover, geht das Publikum überwiegend zufrieden nach Hause, schließlich wurden die erwarteten Party-Hits der Band vorgetragen, einschließlich dem epischen „Steel Versus Steel“. Hat sich also doch gelohnt, an diesem Montagabend das eigene Heim zu verlassen.

Fotos: Andrea Friedrich (04.11.2017 – Columbia Theater, Berlin)

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18.11.2017

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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