Gojira, Code Orange und Car Bomb live
Ein bunter Abriss-Abend in Berlin
Konzertbericht
Gojira
GOJIRA nehmen sich eine halbe Stunde Zeit für etwaige Feinjustierungen in Sachen Sound, Licht und Video. Als die Franzosen um 22 Uhr die Bühne entern, sind die Luft dick und die Erwartungen hoch. Doch GOJIRA liefern. Frontmann Joe Duplantier zeigt sich sichtlich erfreut angesichts eines fast vollen Huxley’s und lästert über den „small, shitty“ Knaack Klub in Prenzlauer Berg, den man zuletzt in Berlin habe bespielen müssen. Es habe lange gedauert, bis GOJIRA in der deutschen Live-Landschaft Fuß fassen konnten: „We were close to giving up on you guys.“ Doch mit dem letzten Album „Magma“ scheint der Knoten geplatzt und der Weg in die größeren Hallen geebnet.
Folgerichtig dominiert „Magma“ die Setlist, was den Anwesenden auch offensichtlich zusagt. Im Publikum zeigt sich eine phänomenale Mischung aus Kutten-Metallern, Hipstern, Alt-Rockern, noch älteren Rockern, Familienvätern und Müttern. Gesprächsfetzen offenbaren unter anderem auch Dänen und US-Amerikaner unter den Gästen. Gefeiert wird aber altersschichts- subkultur- und nationalitätsübergreifend.
Das neue Material wird anfangs wenn überhaupt von älteren Klassikern wie „Flying Whales“ unterbrochen. Songs von „L’Enfant Sauvage“ und „The Way Of All Flesh“ bilden erst das abschließende Drittel der Setlist sowie die Zugabe. Zwischendrin gibt es das obligatorische Schlagzeugsolo von Mario Duplantier, der einmal mehr beweist, dass er mit Recht zu den besten und vor allem eigenständigsten Drummern im Metal-Zirkus gezählt wird. Auch der Rest der Band agiert mehr als souverän und auch die vor allem auf „Magma“ in noch größerem Maße als zuvor eingesetzten Clean-Vocals funktionieren live gut.
Nach ziemlich genau eineinhalb Stunden ist Schluss und GOJIRA entlassen ein beglücktes Publikum mit „Vacuity“ in die Berliner Nacht. Der Dank der Band wirkt ehrlich – Duplantier und Co. scheinen tatsächlich froh, dass es mit Deutschland am Ende doch noch geklappt hat. Zu den Wermutstropfen des Abends zählen der ein oder andere versäumte Klassiker sowie ein Sound, der zwar laut, aber nicht durchgehend so differenziert war, wie man es sich bei einer Band dieses Kalibers und mit einer solch perfektionistischen Attitüde wünscht. Angesichts eines ansonsten rundum gelungenen Konzerts muss man hierbei allerdings von Kleinigkeiten reden.
Galerie mit 20 Bildern: Gojira - Magma Europatour 2017 in BerlinInteressante Alben finden
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Ich finde man muss den Hype um Code Orange verstehen!!!!
Car Bomb sind auch super….
Und warum muss man den angeblich verstehen…?