Gojira, Code Orange und Car Bomb live
Ein bunter Abriss-Abend in Berlin
Konzertbericht
Der Berliner Tourstop der GOJIRA-„Magma“-Tour hat ein kurzfristiges Upgrade erfahren und findet an diesem verregneten Donnerstagabend Ende März anstatt im Kesselhaus im Neuköllner Huxley’s Neue Welt statt. Eine gute Entscheidung, wie sich später angesichts einer üppig gefüllten Halle zeigen soll.
Car Bomb
Als um ziemlich genau 20 Uhr CAR BOMB aus New York als erste Einheizer des Abends die Bühne betreten, lässt es sich allerdings noch ungehindert durch die atmungsaktiven Reihen schlendern. Die Versammelten nicken anerkennend und sichtlich bemüht angesichts rhythmischer Vertracktheiten á la MESHUGGAH und rasender Wutausbrüche im Stile von THE DILLINGER ESCAPE PLAN, die CAR BOMB souverän auf das Parkett legen.
Für das Quartett ist es das erste Mal in Berlin und bei aller spielerischer Klasse merkt man den Bandmitgliedern auch noch eine gewisse Unsicherheit an. Als Frontmann Michael Dafferner unerwartet eine technische Zwangspause zu überbrücken hat, fällt ihm außer einer Anekdote aus dem Neuköllner Bandhotel und einem nicht ganz bis zum Ende erzählten Witz nicht viel ein, was in fünf Minuten unangenehmer Stille gipfelt, in denen die Drum-Techniker die Mikrofonierung der Bass-Drum wieder auf Vordermann zu bringen versuchen. Spielerisch gibt sich die Truppe jedoch keine Blöße und belohnt die früh Angereisten mit einem fordernden aber auch erstaunlich dynamischen Live-Set.
Galerie mit 15 Bildern: Car Bomb - Magma Europatour 2017 in BerlinCode Orange
Kurze Umbaupause. Zeit, die von GOJIRA am Merch-Stand vertriebenen, stilvoll bemalten Schlagzeugfelle von Drummer und Freizeitkünstler Mario Duplantier zu begutachten, nur um nach 10 Minuten jäh von einem brutalen Dröhnen aus Bühnenrichtung ins Hier und Jetzt zurückgeholt zu werden. CODE ORANGE starten ihr Set planmäßig um 20.50 Uhr und hinterlassen nichts als verbrannte Erde. Der mittlerweile gut gefüllte Innenraum schwankt unter den Sprüngen und koordinierten Kampfhandlungen der Besucher und das experimentelle Hardcore-Quintett auf der Bühne agiert nur unwesentlich zurückhaltender. Es wird gesprungen, gebrüllt, grimassiert und der imaginäre Gegner im MMA-Stil durch das Huxley’s gekickt. Böse Zungen würden behaupten, dass die Show hier in keinem Verhältnis zur musikalischen Relevanz steht, beschränken CODE ORANGE sich doch auf einen Breakdown-lastigen Hardcore an der Schwelle zum Deathcore und mit etwas raueren RAGE-AGAINST-THE-MACHINE-Vocals von Drummer Jami Morgan.
Spannender wird die Band, wenn die Gesangseinlagen von Gitarristin Reba Meyers eine tragendere Rolle übernehmen dürfen und die Musik einen härteren DISTILLERS-Vibe erhält. Aber die Show kommt an und das Spielen der Instrumente bei derartiger Bewegungsintensität verlangt Respekt ab. Zudem sorgen ganze drei Gitarren für einen amtlichen Sound. Man muss den Hype um CODE ORANGE nicht verstehen, aber für einen Live-Abriss ist die Truppe definitiv zu haben.
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Ich finde man muss den Hype um Code Orange verstehen!!!!
Car Bomb sind auch super….
Und warum muss man den angeblich verstehen…?