Godslave
Ungewöhnt nervös
Konzertbericht
Für GODSLAVE ist es heute kein gewöhnlicher Auftritt. Zum ersten Mal spielt die Band eine Show als Livestream in einem leeren Club. Austragungsort ist das Studio 30 in ihrer Heimatstadt Saarbrücken.
GODSLAVE bieten einen guten Querschnitt
Vor Kurzem erst haben die Thrasher zwei ihrer Platten als „Out Of The Ashes/Into The Black“ neu aufgelegt. Davon gibt es heute selbstverständlich den ein oder anderen Track zu hören. Im Vorfeld der Show hatten GODSLAVE ihre Fans gefragt, welche Songs auf keinen Fall fehlen dürfen. Und dass sie auf die Wünsche hören, zeigen sie unter anderem mit dem Opener „Full Force Forward“ und „10/10“.
Obwohl niemand vor der Bühne steht, fordert die Truppe alle auf, die Fäuste in die Luft zu reißen. Das geht in den heimischen vier Wänden schließlich genauso gut. „Ich komm‘ mal zu euch“ bedeutet heute nur, dass Frontmann Thomas Pickard näher an die Kamera herantritt. Weniger charmant wirken seine oft spaßigen Ansagen deswegen aber nicht.
Vor „Green Zone“ ruft er dazu auf, die Fenster sperrangelweit zu öffnen und alle in der Nachbarschaft an der Show teilhabenzulassen. Fast bekommt man das Gefühl, dass GODSLAVE sich jetzt noch mehr ins Zeug legen, damit auch bloß alle mitziehen.
Nervosität? Wo denn?
Bei „Slaves To The Black“ fällt kurzzeitig das Bild aus. Doch ist es ebenso schnell wieder da. Etwas schwerer wiegt hingegen, dass Bild und Ton durchgehend leicht asynchron sind. Das schmälert den Spaß angesichts der starken Performance allerdings kaum.
Laut eigener Aussage sind die Jungs nervöser als bei gewöhnlichen Konzerten. So wirklich merkt man es ihnen nicht an. GODSLAVE haben sichtlich Spaß und vermitteln mit ihrer ungezwungenen Art das Gefühl eines tatsächlichen Konzerts. Und in der nicht enden wollenden Krise ist dieses bisschen Normalität für einen Abend Gold wert.
Wie so oft in diesen Tagen, ist der Zugang zum Konzert vollkommen umsonst. Wer GODSLAVE und das Studio 30 trotzdem unterstützen möchte, kann das per Spendenkonto tun. „Entscheidet selbst. Alles kann, nichts Muss, vielen Dank“, kommentiert Pickard. Allen, die diesen Abend möglich gemacht haben, bleibt zu wünschen, dass viele Fans diese Möglichkeit nutzen.
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