Godflesh
Godflesh
Konzertbericht
Nach längerer Umbaupause liessen es dann die Headliner Fear Factory krachen. Mit „What Will Become“ gaben sie dem Publikum die Vorlage zum kollektiven Massenpogo. Und siehe da, der ganze Mob wurde in Bewegung versetzt und hielt diesen Zustand bis zum Ende des Auftritts aufrecht. Der Sound war glasklar und druckvoll und wirkte im Gegensatz zum brachialen S.Y.L.-Sound erstaunlich transparent. Dino Canavarez und Christian Wolbers zeigten sich von ihrer agilsten Seite während Burton C. Bell sich ganz auf den Gesang konzentrierte. Natürlich traf er mehr als einmal nicht den Ton, dennoch präsentierte er sich stimmlich in guter Form, was gerade an den ruhigen Gesangpassagen zu bemessen ist. Das Set war ganz klar von neuem Digimortal-Material dominiert (meines Erachtens deren schwächster Output), was allerdings der Stimmung im Saal keinen Abbruch bereitete. Im Gegenteil, die Refrains wurden vom Großteil des Publikums mitgesungen, was jeden Zweifel bezüglich der Livetauglichkeit der neuen Songs ausräumen dürfte. Nach dem obligatorischen Klassikern „Scapegoat“ und „Replica“ war aber auch schon Schluss. Ohne weitere Zugabe verliess die Band die Bühne. Licht an und ich vernehme widerlichen Mainstream-Rock a la Bon Jovi aus der P.A.. Dennoch ein starker Auftritt den Fear Factory hier geleistet haben. Die Zugabe erübrigt sich, da wirkliche alle Highlights gespielt wurden (auch wenn das „Soul Of A New Machine“ mit einem Song wieder einmal stark vernachlässigt wurde). Fazit: der Co-Headliner Devin Townsend konnte meine hohen Erwartungen erfüllen und Fear Factory machten auf ganzer Linie klar, warum sie sich immer noch zu den Tops im Metalbereich zählen dürften. Der Rest des Abends (war dank des Preisniveaus von Bordellchampagner) bereits verplant. Ich verlies mit meinen Kollegen schnell das Capitol; der Durst versetzte mich in Eile!
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