Goddess of Desire
Night Of Power Festival in Giebelstadt
Konzertbericht
CIRCLE OF TYRANTS
Irgendwie muss ich bei diesem Bandnamen immer an die markanten „Uuuh“s von Tom G. Warrior denken. Nicht die schlechteste Assoziation, die man sich als Band wünschen kann! Aber die Hessen auf einen Vokal zu reduzieren (was ne Kacküberleitung, hehe) würde ihnen keinesfalls gerecht werden. Denn Reduzierung oder Beschränkung sind Vokabeln, die im Wortschatz der fünf nicht zu existieren scheinen. Klassischer Heavy Metal trifft auf kalifornischen Thrash und vereinzelte Death Metal Stellen. Das ganze tragen die Jungs so kompakt und mit so viel Hummeln im Arsch vor, dass es eine wahre Wonne ist, ihnen dabei zuzusehen! Da stört auch ein kurzer Stromausfall nicht, der mal eben die Technik lahm legt. Einbremsen lassen sich die Tyrannen davon nicht. Besonders der Sänger ist ein Energiebündel mit beeindruckender theatralischer Ausdrucksfähigkeit. Der geht voll mit! Songs wie „Everyday”, “Virus”, “For Those Allowed To Rot”, “One By One” oder “Circle Of Tyrants” rocken aber auch wie Sau. CIRCLE OF TYRANTS? Uuui!
RANDOM EYES
Huch, was ist DAS denn? Ein kajalverschmierter Alexi Laiho Lookalike im Duett mit einem 12-jährigen Mädel zu extrem melodischem Keyboardmetal. Preisfrage: wo kommen RANDOM EYES her? Richtig, Finnland. Sehr poppig kommen Songs wie „Where I Belong”, “Hero”, “Faith”, “Still Alive”, “Go Away” oder “New Flow” daher. Aber sowas hat mich ja noch nie gestört, solange es gut dargeboten wird und nicht zu sehr mit Kitsch zugekleistert ist. Und da stehen RANDOM EYES zum Glück auf der sicheren Seite. Denn trotz Keyboard und bei aller Eingängigkeit gefällt ihr Sound vor allem durch die Zweistimmigkeit und die coolen Melodien. So richtig finnisch eben! Das kocht den härtesten Metaller weich. Dem Publikum gefällt’s sehr und RANDOM EYES werden zurecht abgefeiert. Für mich neben CIRCLE OF TYRANTS die Überraschung des Tages.
SACRIFICIUM
Nachdem END OF GREEN wenige Tage vor der Night Of Power ihre Teilnahme absagen mussten, war guter Rat teuer. Zwar konnte man die entstandene Lücke mit SACRIFICIUM stopfen, ein wirklicher Ersatz für die Göppinger Düsterheimer waren sie jedoch nicht. Die Schnittmenge ihres heftigen Death Metals mit dem Sound der Grünen ist aber auch wirklich nicht vorhanden. Und auch die Auftritte könnten nicht unterschiedlicher ausfallen. SACRIFICIUM haben sichtlich Spaß an ihrem Gig. Nicht nur der Hinweis an MAJESTY und GODDESS OF DESIRE, dass Plastikschwerter untrue sind, legt diese Vermutung nahe sondern auch die Energie, mit der die Schwaben auf der Bühne zu Werke gehen. Knüppel aus dem Sack! „Killing With Style“, „I Am The Enemy“, „As Silence Dies“, „Cold Black Piece Of Flesh” oder “Pierced By Death” knallen ordentlich. Auch wenn mir ein “Cure My Pain” oder “I Hate” an diesem Tag besser gefallen hätten, kann man nix gegen den SACRIFICIUMschen Auftritt sagen. Mit den gegebenen Mitteln das Optimum herausgeholt.
MAJESTY
MAJESTY sind MANOWAR. Nur auf deutsch und ohne Motorräder. Aber sonst ist die Ähnlichkeit frappierend. Breitbeiniges „und dann die Händeeee zum Himmel“-Posing, viel Leder, Nieten und ein Vokabular, das den Kings Of Metal in nichts nachsteht, lassen einen die gesamte Setlist lang auf ein „Hail And Kill“ oder „Metal Warriors“ Cover hoffen. Aber auch wenn die Songs mit Titeln wie „Reign In Glory”, “Hail To Majesty”, “Heavy Metal Battlecry”, “Into The Stadiums”, “Epic War”, “Metal Law”, “Sword & Sorcery” und “Fields Of War” immer nur eine Idee von den Vorbildern abweichen, wartet man schlussendlich vergebens. Na gut, MAJESTY tun’s dann auch. Apropos „Into The Stadiums“: auch wenn wir nur in einer Sporthalle sind legt sich die Band trotzdem ins Zeug wie wenn sie in der Allianz-Arena spielen würde. Trotzdem fällt auf, dass die Franken das Publikum ziemlich spalten, denn es gibt schon einige Wimps and Posers, die zwar nicht die Halle verlassen, sich aber eher in den hinteren Teil verziehen und sich lieber Pommes und Schnitzelweck reinpfeifen. Der Rest bleibt der Band jedoch true. Ääh treu.
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