God Dethroned
God Dethroned
Konzertbericht
Nach einer kurzen Umbaupause durfte dann der Headliner des Abends, GOD DETHRONED, auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Den vier Holländern war die mickrige Besucherzahl anscheinend ziemlich egal, denn sie boten ein Death-Metal-Inferno der allerersten Güteklasse. War ich auf dem Summer Breeze schon recht angetan gewesen von der Performance dieser Band, bliesen sie mich heute Abend regelrecht um. Der Sound war wie schon bei Misteltein astrein und jetzt gab es auch an der gesanglichen Performance nichts mehr auszusetzen. GOD DETHRONED-Frontmann Henri Sattler schrie und growlte sich durch das Set, was das Zeug hielt. Songtechnisch beschränkten sich die vier Mannen hauptsächlich auf ihre letzten beiden Alben „Bloody Blasphemy“ und „Ravenous“, womit sie nichts falsch machen konnten, sind doch Stücke wie „Boiling Blood“, „The Execution Protocol“ oder „Swallow The Spikes“ Lieder, bei denen jedem Death-Metaller warm ums Herz und im Nacken wird. Ein wenig komisch sah es schon aus, nur so wenige Matten fliegen zu sehen, was aber den Spaß am Konzert nicht zerstörte. Die Band ging voll motiviert zur Sache und erntete für ihre Todesmetallgranaten nur positive Reaktionen. Ein wenig unverständlich war für mich nur, dass sie ihre beiden besten Stücke („Soul Capture 1562“ und „Villa Vampiria“) mitten im Set platzierten. Aber eigentlich habe ich keinen Grund zu meckern, hatte doch jedes Stück ein gleichbleibend hohes Niveau, zumal alle vier Musiker absolut technisch versiert und Könner ihres Fachs sind. Leider nahte dann doch irgendwann der letzte Song, bei dem GOD DETHRONED mit „Evil Dead“ noch einmal einen richtigen Nackenbrecher am Start hatten und diesen dann auch tödlich exakt und schnell herunterbolzten. Die danach erschallenden Zugabe-Rufe klangen zwar aus den wenigen Kehlen ziemlich dünn, was die Hauptdarsteller dieses Abends aber nicht davon abhielt, ihrer Spielfreude weiterhin nachzugehen und noch einen Song ins Publikum zu ballern. Somit gibt es ganz klar ein „Daumen hoch“ für die vier sympathischen Holländer, die sich von dem fast nicht vorhandenen Publikum nicht den Spaß an der Sache nehmen ließen und einen arschtighten, schweinegeilen Gig ablieferten, der jegliche Nackenmuskeln tötete. Trotzdem war es ein komisches Gefühl, schon um kurz nach halb elf keinen Meter verschwitzt den Heimweg anzutreten. Das ist mir bei einem Hafenbahnkonzert noch nie passiert. Aber da konnten ja GOD DETHRONED zum Glück nix dafür!
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