Frozen Soul, Creeping Death und Foreseen
Frozen Soul - Glacial Domination Europe 2024, München
Konzertbericht
FROZEN SOUL haben sich binnen kürzester Zeit von einem texanischen Geheimtipp zu echten Anführern der aktuellen Death-Metal-Szene von jungen Bands im Geiste der alten Schule gemausert. Nachdem die fünfköpfige Truppe im vergangenen Sommer die größten Festivalbühnen in Europa bespielt und eine Tour mit DYING FETUS bestritten haben, kehren sie erneut zurück auf den Kontinent. Dieses Mal haben sie ihre Sandkastenfreunde von CREEPING DEATH und FORESEEN im Gepäck, was ein Abend mit walzenden Death-Metal-Tiraden verspricht.
FORESEEN
FROZEN-SOUL-Sänger Chad Green erzählt uns mit leuchtenden Augen just in dem Moment davon, wie sehr er sich freut, FORESEEN als eingefleischter Fan in der Entourage zu haben, als die Finnen gerade auf der Bühne stehen. Das ist schade, denn Gerüchten zufolge, liefert die Band heute einen soliden Einheizer-Gig ab, der offensichtlich seinen Zweck sehr gut erfüllt und das Publikum bereits auf Betriebstemperatur bringt.
CREEPING DEATH
Zuletzt überraschten die Texaner im Vorprogramm von REVOCATION mit ihrem wunderschön verstaubten Old-School-Death-Metal und den dazugehörigen Schnauzbärten und ärmellosen Bandshirts. Diese 90s-Vibrationen bringt die Band auch heute Abend spielend auf die Bühne, nur dieses Mal geschlossener als noch im Vorjahr. Natürlich wirbelt Gitarrist Trey Pemberton wie ein wilder Derwisch über die Bühne und Sänger animiert das Publikum vielleicht einmal zu oft zu einem Circle Pit. Die Show bringt aber vor allem eins: Unbändigen Spaß und eine wuchtige Soundwand, die der stark vertretenen BOLT-THROWER-Anhängerschar ein paar Tränen der Freude in die Augen treibt.
FROZEN SOUL
Eigentlich könnte dieser Konzertabend schon vorbei sein und wir wären glücklich. Es ist kaum vorstellbar, dass das noch besser werden kann. Mit „Balls To The Wall“ läuten FROZEN SOUL ihren Auftritt ein und das Publikum ist kaum zu halten. Immer wieder bittet Chad Green Stagediver:innen auf die Bühne, was für ein chaotisches Bild sorgt, dass uns in die 90er zurückversetzt.. Die Band spielt fünf Songs vom aktuellen Album „Glacial Domination“ und lässt ebenfalls kein, von Falten gesäumtes Auge trocken. Die Texaner walzen von Track zu Track, während Green sich als echter Showmaster entpuppt und als kaiserlicher Animateur für die passende Stimmung sorgt. Als er vom Tod seines Großvaters nur zwei Tage zuvor erzählt, haben wir zwar einen dicken Kloß im Hals, der Mann holt aus diesem Moment aber trotzdem alles heraus und widmet den Abend nicht nur seinem Grandpa sondern nennt viele Namen. Im Vergleich zu den Festival-Shows im vergangenen Sommer, präsentieren sich FROZEN SOUL heute als echte Headliner und wir verbeugen uns vor der heutigen Leistung. Ganz großes Kino!
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