The Stream -
Ghøstkid und Any Given Day
Konzertbericht
Wenn der Rotstift angesetzt wird und erneut Tourdaten pandemiebedingt vom Kalender gestrichen werden müssen, kann das ganz schön Frustration auslösen. GHØSTKID und ANY GIVEN DAY haben sich aber stattdessen selbigen Rotstift gepackt und sich „The Stream“ für den 30.01.2022 eingetragen. Ein Streaming- Event für die Fans, Anhänger, Konzertvermissenden, und natürlich auch für sich selbst.
Austragungsort des Ganzen: Die Vintage-Hallen in Oberhausen. Riesige Lagerräume voller Relikte der Vergangenheit, die im Stream die Kulisse für feinstes Modern Metal-Geballer sein dürfen. So schmunzelt Marilyn Monroe auf einem Bild im Hintergrund im diffusen Licht vor sich hin, während GHØSTKID ordentlich den Staub aus den Vintage-Hallen pusten.
„The Stream“ ist kein direkter Live-Stream. Die Aufnahmen zeigen die beiden Bands, wie sie in unterschiedlichen Sets der Location performen, immer wieder unterbrochen von kurzen Interviews und Sequenzen, in denen man sehen kann, was im Hintergrund so gewühlt und gewerkelt wurde. Da schiebt ANY GIVEN DAY´s Dennis Autoreifen durch die Gegend, damit alles für den Aufbau passt oder sieht GHØSTKIDDO- Sebastian auf der Leiter rumkrabbeln zwecks Anbringung einer raumverdunkelnden Plane. Weil wenn Licht da, dann besser Licht weg. Zumindest für die Performance-Stimmung bei GHØSTKID.
Sream for „The Stream“
„The Stream“ startet dann aber erstmal mit einem stabilen Set von ANY GIVEN DAY. Saftig und mit viel Bock auf die Sache zimmern sich die Jungs ins heimische Wohnzimmer. Live-Vermissung ab Sekunde Eins. Jetzt möchte man wirklich gerne mit einer Kaltschorle vor einer Bühne herumlungern und etwas die Haare schütteln. Ach verdammt.
Das Gefühl wird nicht unbedingt besser als GHØSTKID im Anschluss loslegen und in blau-rotem Dämmerlicht die Lagerhallen beschallen. Krawall-Laune vom Feinsten it is!!
Die Kameraführung bei „The Stream“ sorgt dafür, dass jeder Track, jede Hook und jeder Aufschrei noch ein Extra-Ausrufezeichen erhält. So kann man nicht nur behaupten, dass sich ANY GIVEN DAY und GHØSTKID hier mächtig den Arsch aufreißen, denn das tun sie, auch tonal und bildlich wird hier eine hohe Qualität serviert.
Krawall-Laune mit Qualität
ANY GIVEN DAY liefern als extra Schmankerl eine Acoustic-Version ihres Tracks „Home Is Where The Heart Is“ und, am wichtigsten, mal eben auch einen neuen Song. „Apocalypse“ ist ein absolutes Brett. Thematisch sicherlich der letzten zwei Jahre gewidmet, und eine Nummer, die einen nach mehr lechzen lässt. Nach mehr ANY GVEN DAY natürlich.
Zum Ende von „The Stream“ legen GHØSTKID nochmal eine drauf und eskalieren förmlich zu den letzten Songs. Auch wenn wir hier nicht live sind, die Jungs drehen schön ordentlich nochmal am Rad. Feiern sich, das Projekt und genießen jeden Moment. Die Energie steckt an und während Sebastian Biesler seine Gitarre zu den letzten Klängen von „Zero“ ansteckt, welche er vorher formschön zerkloppt hat, möchte man genau DAS unbedingt alles LIVE haben.
Von zerstörten Gitarren, neuen Songs und Bock auf Mehr
Das gemeinschaftliche Projekt „The Stream“ von ANY GIVEN DAY und GHØSTKID ist eine ziemlich runde Sache geworden. Gerade durch die kurzen, wechselnden Sets und Locations sowie den Einspielern aus dem Hintergrundgewusel, fühlt man sich direkt mitgenommen und reingezogen in die Vintage-Hallen und in die Show-Atmosphäre. Absolut gelungenes Ding.
SETLIST GHØSTKID:
- Fool
- Start A Fight
- You And I
- This Is Not Hollywood
- Dirty
- Sharks
- Crown
- Supernova
- Zero
SETLIST ANY GIVEN DAY
- Start Over
- Endurance
- Never Surrender
- Loveless
- Arise
- Levels
- Apocalypse
- Home Is Where The Heart Is
- Savior
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