Ghost
Arenashow der Extraklasse

Konzertbericht

Billing: Ghost, Uncle Acid & The Deadbeats und Twin Temple
Konzert vom 19.04.2022 | Lanxess Arena, Köln

GHOST gehören in die größten Arenen dieser Welt. Das wird beim Auftritt der Band um Tobias Forge in Köln nach wenigen Sekunden klar. Von den Kostümen über das Bühnenbild bis hin zu den großen Gesten schreit auf der „Imperatour“ alles nach einer Arena, die dem theatralischen Treiben einen angemessen Raum bietet. Deswegen frustriert das heutige Bild einer schätzungsweise nicht mal halbvollen Arena sehr. Doch GHOST lassen sich davon nicht beirren.

GHOST feuern aus allen Rohren

Statt aufgrund der nicht so gut guten Ticketverkäufe schlechte Laune zu schieben, reißt die Band ihre Fans mit einem Hit-Triple aus „Kaisarion“, „Rats“ und „From The Pinnacle To The Pit“ auf Anhieb mit. Spätestens bei den Lachern, die Forges erste Ansage hervorruft, hat der Frontmann die Meute in der Hand.

Obwohl es alles andere als voll sind, schreien die Fans bei „Cirice“ in einer solchen Lautstärke mit, es könnte sich heute genauso gut um ein ausverkauftes Stadion handeln. Die fantastische Akustik in der Lanxess Arena trägt ihren Teil zu diesem Gänsehauterlebnis bei.

Während die Band alles gibt – und trotz Forges Vorherrschaft wirken GHOST auf der Bühne wie eine echte Band – explodieren alle Nase lang Feuerwerkskörper und mehrfach gibt es einen Glitzerregen auf das Publikum. Gleichsam nutzen GHOST den Platz auf der Bühne vollkommen aus. Einzig in ruhigen Momenten, wie der ebenso sinistren wie traumhaften Ballade „He Is“, stehen die Bandmitglieder angemessen still.

Hits wie am Fließband

Ein Highlight stellt wie zu erwarten „Miasma“ dar. Nicht nur ist das „Prequelle“-Instrumental große Kompositionskunst. Der Auftritt von Papa Nihil samt Saxofon-Solo am Ende sorgt zudem für einen der besten Show-Momente des Abends, bei dem manch einem Freudentränen in die Augen springen.

Das „Wir gehen für die ohnehin geplante Zugabe von der Bühne und kommen wieder“-Spiel sparen sich GHOST, was dafür sorgt, dass die Stimmung auch im letzten Drittel hochbleibt. Für manch jemanden kommt das METALLICA-Cover „Enter Sandman“ möglicherweise überraschend. Doch diese Überraschung wandelt sich schnell in Begeisterung. GHOST schaffen es, diesem Hit ihren eigenen Stempel aufzudrücken, ohne das Original bis zur Unkenntlichkeit zu verwässern. „Dance Macabre“ und das unvermeidliche „Square Hammer“ setzen einen fulminanten Schlusspunkt unter eine rundum perfekte Show.

Galerie mit 24 Bildern: Ghost - Imperatour 2022 in Köln

Im Vorprogramm mühen sich TWIN TEMPLE und UNCLE ACID & THE DEADBATS ab. Erstere geraten mit ihrem übertriebenem, pseudo-satanischen Gehabe zum albernen Spektakel. Letztere wiederum geistern seit Jahren im Vorprogramm von Mega-Acts wie BLACK SABBATH herum, obwohl es im Retrorock mit Doom-Anstrich weitaus bessere aktuelle Bands gibt als diese mittelmäßige Combo. So bleibt am Ende festzuhalten, dass der Abend ganz und gar dem Headliner gehört. GHOST sind endlich da, wo sie hingehören: in den größten Arenen dieser Welt.

Galerie mit 20 Bildern: Twin Temple - Imperatour 2022 in Köln Galerie mit 16 Bildern: Uncle Acid & The Deadbeats - Imperatour 2022 in Köln

Setlist GHOST:

1. Kaisarion
2. Rats
3. From The Pinnacle To The Pit
4. Mary On A Cross
5. Devil Church
6. Cirice
7. Hunter’s Moon
8. Faith
9. Spillways
10. Ritual
11. Call Me Little Sunshine
12. Helvetesfönster
13. Year Zero
14. He Is
15. Miasma
16. Mummy Dust
17. Kiss The Go-Goat
18. Enter Sandman (METALLICA-Cover)
19. Dance Macabre
20. Square Hammer

20.04.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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