German Swordbrothers Festival
Metal live in Lünen
Konzertbericht
Der Nachfolger zum “Swordbrothers Festival” geht heuer schon in die sechste Runde. Die Veranstalter Volker Raabe und Christian Ernsting haben mit dem Lükaz in Lünen einen perfekten Rahmen für das GERMAN SWORDBROTHERS FESTIVAL und die perfekte Location für ein Metalfestival gefunden (wobei Herr Ernsting schon jahrelang im Lükaz Metalkonzerte veranstaltet). Das Hauptaugenmerk des Festivals liegt auf traditionellem Stahl und findet wie immer großen Anklang. Über 320 zahlende Nasen haben sich heute in Lünen eingefunden, um dem Metal zu huldigen, respektive ihn zu zelebrieren. Im Vorfeld gab es die schlechte Nachricht, dass die Legende GRIM REAPER nicht den Posten des Headliners ausfüllen kann. Der traurige Grund ist bekannt und ging durch die sozialen Medien. Von dieser Stelle aus noch einmal gute Besserung, Steve Grimmett! Mit TAD MOROSE wurde ein adäquater Ersatz gefunden, so viel sei verraten.
Aber auch das restliche Tagesprogramm konnte sich sehen lassen. Mit DARK FOREST, SPLIT HEAVEN, OUTRAGE, WRETCH und LUNAR SHADOW haben sich die Veranstalter fünf weitere Hochkaräter für das Festival eingeladen. Den Reigen eröffnen die deutschen Metaller LUNAR SHADOW pünktlich um 17:00h. Ein erfreulich gefüllter Saal erwartet das Quintett, das sichtlich erfreut über den Zuspruch ist und entsprechend motiviert zur Sache geht. Dabei fällt vor allem Lead-Gitarrero Max Birbaum auf, der unerlässlich die linke Bühnenseite bearbeitet und zudem für die Ansagen zuständig ist. Musikalisch machen LUNAR SHADOW vieles richtig. Der episch angehauchte Metal der jungen Band (est. 2014) überzeugt und nimmt im Laufe der Show immer mehr Festivalgäste für sich ein, was u.a. an Songs wie “The Hour Of Dying” vom Debütalbum “Far From Light” liegt. Lünen hat Bock auf Metal, das lässt sich nicht leugnen. Da fallen ein paar Spielfehler und falsche Töne beim Gesang nicht weiter ins Gewicht, die Atmosphäre stimmt. LUNAR SHADOW dürfen sich im Anschluss über ordentlich Applaus freuen und eine gelungene Show für sich verbuchen.
Von einer jungen Band kann man bei WRETCH wahrlich nicht mehr sprechen. Inklusive einer kurzen Unterbrechung von zwölf Jahren, sind die Amerikaner schon seit 1984 unterwegs und beileibe keine Unbekannten im Underground. Die Erfahrung merkt man den Beteiligten zu jeder Sekunde an. WRETCH sind motiviert, spielfreudig und haben jede Menge geile Stücke im Gepäck. Zum Zeitpunkt des Festivals ist die neue CD “The Hunt” gerade einmal eine Woche draußen, was für zusätzliche Motivation bei der Band sorgen dürfte. Zumal WRETCH mit Juan Ricardo einen neuen Frontmann in ihren Reihen begrüßen. Der macht seine Sache bei Songs wie “The Final Stand” wirklich gut. Stimmlich über jeden Zweifel erhaben, punktet der Mann auch noch mit einer an DIO angelehnten Attitüde, was für viele zufriedene Gesichter im Publikum sorgt. Aber auch der Rest der Band weiß, wie man ein Publikum für sich einnimmt und macht heute Abend definitiv keine Gefangenen. Auf der Bühne herrscht viel Action, Interaktion mit dem Publikum und Spaß untereinander. So muss ein Metalkonzert klingen. Well done!
Galerie mit 15 Bildern: German Swordbrothers Festival VI - Lunar Shadow und Wretch live in Lünen!Nach erneut kurzer Umbaupause (alle Bands spielen über eine gemeinsame Backline) wird es dann düster in Lünen. OUTRAGE werden in den Metal Archives als Blackened Thrash Metal geführt. Wenn man noch das Etikett ‘alte Schule’ hinzufügt, stimmt die Bezeichnung sehr wohl. Sänger Frank ‘The Voice Of Hell’ und Gitarrist Udo ‘Bringer Of Doom’ sind die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder der mit Pause seit 1983 aktiven Band aus Pforzheim. OUTRAGE spielen sich kreuz und quer durch ihre Diskografie und sorgen mit Krachern wie “Into The Abyss Of Belial” für ordentlich Stimmung unter den Anwesenden Metalheads. Da der Großteil der Anwesenden eher auf melodischen Gesang und Metal steht, ist der Saal bei den Baden-Württembergern leerer als zuvor. Das tut dem Spaß, den die Band auf der Bühne hat, aber keinen Abbruch. Frank kommt gut manisch daher und geißelt sich mit einer neunschwänzigen Katze gerne auch mal selbst. Der Entertainmentfaktor ist recht hoch und auch die Musik im Stil alter SODOM (“In The Sign Of Evil”) weiß zu überzeugen. Schade, dass nicht mehr Fans der Show beigewohnt haben. Für viele sind OUTRAGE aber zu krawallig, weshalb daher vielfach der Imbisswagen vor dem Eingang des Lükaz frequentiert wird. Mehr Zuspruch hätte der Metal von OUTRAGE aber definitiv verdient.
Galerie mit 11 Bildern: German Swordbrothers Festival VI - Outrage live in Lünen!Interessante Alben finden
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