Galerieeröfnung Marilyn Manson
Galerieeröfnung Marilyn Manson
Konzertbericht
Die Pressekonferenz
„Du, ich glaub, die Bilder sind aus Kinderblut gemalt!“- wir waren kein fünf Minuten in dem recht kleinen Saal, da wurde es uns bereits gezeigt: Wir waren Amateure! Uns wurde die geballte Kompetenz-wie oben erwähntes Zitat eines RTL Reporters beweist- nur so um die Ohren geschossen. Auch ein Blick in die Runde zeigte schnell, dass von den meisten Berichterstattern wohl kein wirkliches Interesse an der eigentlichen Sache zu erwarten war. Dennoch waren wir froh, dass uns problemlos Eintritt gewährt wurde und wir machten es uns, wenn auch leicht fröstelnd (der Meister mag es gern etwas kühler) gemütlich. Mit über einer halben Stunde Verspätung und sichtlich schüchtern betrat der Held des Abends dann den Raum, leises Klatschen und die Pressekonferenz war, nach kurzer Einleitung in Grundschulenglisch, eröffnet. Auch während der Fragestunde zeigte sich schnell, dass nur wenige Journalisten wirkliches Interesse an der Kunst an sich hatten, denn es waren meist immer die Gleichen, die Fragen stellten, während die Vertreter der Privatsender wohl eher auf schockierende Momente warteten. Glücklicherweise war der Künstler gut aufgelegt und redefreudig.
So stellte er anfänglich fest, dass er immer ein Medium braucht um sich auszudrücken, daher wären seine Intentionen sowohl beim Kreieren von Musik als auch beim Malen von Bildern stets die gleichen, auch wenn dies noch nicht allzulang der Fall ist. Nach vielen Änderungen in seinem Leben, sowohl privat als auch öffentlich, habe er nun das Gefühl, wieder er selbst zu sein, was er auch in den Bildern zeigen möchte. Dabei stellte er selber fest, dass er bei den Bildern das „ultimate concept of romance“ vor Augen hatte. Wurde er früher von seiner Musik zur Malerei inspiriert, so war es dieses Mal genau umgekehrt, was auch die Erklärung für die romantische, man möchte fast sagen seichtere Ausrichtung des Albums ist. Dieses Mal gingen Musik und Malerei wirklich Hand in Hand, stellte Manson fest.
Er berichtete, wie er anfänglich nur mit Ruß und Wasser malte. Als er später einen Wassermalkasten für Kinder geschenkt bekam, blühte seine Leidenschaft für die Malerei so richtig auf. Nun sind richtige Aquarelle daraus geworden, die zwar nicht ewig halten werden, wohl aber etwas länger als der Künstler selbst, grinst Manson. Auf die eher schlichte Gestaltung seiner Bilder angesprochen, entgegnet der Meister, dass er gerade durch die Einfachheit seiner Bilder die Menschen leichter und besser erreichen könne. Hierbei zeigt sich auch eine Änderung seines Weltbilds. Sah er früher sowohl die Malerei als auch die Musik als eine Art Waffe, so ginge es ihm nun vielmehr darum, den Menschen zu zeigen, das man die Kraft haben soll, zu sagen, was man möchte und sich auszudrücken, wie man es für richtig hält. In diesem Zusammenhang zeige sich auch seine Vorliebe für den Expressionismus, da dieser dem Künstler sämtliche Möglichkeiten offen lasse. Ebenso sei er bei der Malerei, wie auch bei dem Erschaffen seiner Musik (man denke nur an “The Golden Age of Grotesque“) sehr von der Zeit der Weimarer Republik und vor allem vom Berlin der 1930er Jahre, beeinflusst.
Schlussendlich stellte der Künstler fest, dass er früher beim Kreieren von Musik sowie beim Malen von Bildern jeweils andere Inspirationsquellen hatte, während er in diesen Tagen keine klare Trennlinie mehr zwischen den beiden Kunstformen ziehen kann. Er sei nicht mehr der Nihilist, der er früher einmal war, er ist mittlerweile Romantiker, der, nicht zuletzt durch seine Künstlervereinigung Celebritarian Corporation, der auch MADONNA und GOTTFRIED HELLNWEIN angehören, Menschen zu Kreativität anregen und diese fördern möchte.
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