Gaahls Wyrd
Tour 2022

WINTERFYLLETH sind praktisch seit ihrem Auftauchen im Jahr 2007 eine Konstante, vor allem was deren Outputs angeht, von denen es inzwischen mittlerweile sieben an der Zahl zu erstehen gibt. Zunächst einmal haben die Briten an diesem Abend immerhin kein Problem mit der Wasserzufuhr, denn ohne Kapuzen und ganz casual gekleidet wird der Führungsweg des Bieres nicht gestört. Den Einstand bildet „Absolved In Fire“ vom neusten Album des Quartetts und direkt fällt auf, wie dermaßen heftig die Soundwand von GAEREA noch vor Kurzem ausgefegt hat. Da klingen die Insulaner zunächst beinahe ein wenig schwachbrüstig, doch im weiteren Verlauf scheint die Bande zwischen Band und Zuschauern hergestellt.

Auf die Setlist von WINTERFYLLETH kann man sich hervorragend einlassen und alle Stücke untermauern die große Klasse der Truppe, ergreifende Leads mit einem Hauch britischer Naturmagie zu verbinden. Viel dezenter als die Tour-Kollegen SAOR, aber dennoch auffallend. Nach nur fünf überlangen Songs ist dann auch schon wieder Schluss. Schade, dass von meinem Favoriten „The Dark Hereafter“ kein Teil seinen Weg nach Frankfurt gefunden hat. Schön aber, dass WINTERFYLLETH mit dem bärenstarken „Whisper Of The Elements“ beenden.

(Patrick Olbrich, Frankfurt)

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Die Spannung steigt bis zum Siedepunkt, und das auch noch als Hauptprotagonist Gaahl die Bühne betritt und sich mit seinen Instrumentalisten aufstellt. Über einen fast schon quälend langen Zeitraum jagt die Gitarrenfraktion, untermalt von preschendem Schlagzeugspiel, immer wieder das gleiche Riff in die Menge und baut somit die sinistre Atmosphäre auf. Gekrönt wird das Ganze durch den 47-jährigen Frontmann, den man nur durch die marginalen Bewegungen des kleinen Fingers von einer Wachsfigur unterscheiden kann. Eine absolute Erscheinung. Musikalisch müssen sich GAAHLS WYRD in den ersten Stücken ihres Auftritts noch etwas finden, doch dann wachsen die Norweger zu enormer Stärke. Das fast schon beschwörende „The Humming Mountain“ oder auch das markante Lead in „Carving The Voices“ sind Highlights, welche die Band an diesem Abend zu Tage fördert.

Ihre Setlist füllen GAAHLS WYRD darüber hinaus auch mit Coverversionen von GORGOROTH und GOD SEED, sodass die Show insgesamt mehr Black-Metal-Charakter hat als die eigentlichen Albumversionen des Projekts. Nichtsdestoweniger überzeugt das Quartett am Ehesten mit den eigenen Kompositionen. Inzwischen interagiert Gaahl auffällig viel mit der Menge, schüttelt gefühlt alle Hände der anwesenden Zuschauer und wirkt in seiner ureigen introvertierten Art trotzdem gut aufgelegt. Cover-Höhepunkt ist dann zum Abschluss „Exit – Through Carved Stones“ aus dem 03er-Album „Twilight Of The Idols – In Conspiracy With Satan“.

(Patrick Olbrich, Frankfurt)