Fury In The Slaughterhouse
Fury In The Slaughterhouse
Konzertbericht
So ganz stimmt das eigentlich nicht, denn für eines seiner vier Stücke, „Der Himmel ist blau“, erhält er von seinem Kollegen an der E-Gitarre Unterstützung. Doch auch alleine zieht er sich clever aus der Atmosphäre. Nachdem er das Publikum mit der auf schüchtern-sympathische Weise vorgetragenen Bitte, nett zu ihm zu sein und wenigstens so zu tun, als wäre man total begeistert von seiner Darbietung, auf seine Seite gezogen hat, kann er tatsächlich jede Menge Applaus und begeisterten Jubel ernten. Konsequent bedankt sich das selbsternannte „Nordlicht“ daraufhin für die freundliche Heuchelei.
Dabei entwickeln die Stücke von SCHULZ nicht zuletzt durch die gleichermaßen albernen wie originellen Texte einen ganz eigenen Charme, der einen leicht über die minimalistische Instrumentierung und das nichtvorhandene Stageacting hinwegsehen lässt. Auch ich komme nicht umhin, im Takt mit dem Fuß zu wippen und zu klatschen. Das Understatement setzt der Künstler dennoch fort und zitiert U2-Bono: „Wenn man nach einem Konzert nur einen einzigen Fan hat, hat sich der Auftritt gelohnt.“ Umso größer ist da natürlich die Freude, als auf die Frage, ob er denn heute einen Fan gewonnen habe, gleich zwei Leute Transparente mit seinem Namen in die Höhe halten.
Insgesamt also eine originelle Show, die SCHULZ da bietet und definitiv nicht langweilig. Zum Schluss wird noch der Song „Supermann“ seinem Sohn Elvis gewidmet, wobei er der Menge einen Gruß an den Künstlernachwuchs mit lautem Jubel und „Elvis“-Rufen in die von ihm mitgebrachten Handkameras diktiert. Alles in allem eine sehr sympathische Zwischeneinlage, bevor es nun endlich – dank der minimalistischen Randbedingungen ohne weitere Umbaupausen – mit dem Hauptact weitergeht.
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