Funker Vogt
Funker Vogt
Konzertbericht
Nach kurzer Umbaupause und als sich dann doch noch um die 150 Zuhörer vor der Bühne eingefunden hatten, begannen Funker Vogt, die wie gewohnt on stage als 4-Pack agierten, ihren EBM Nahkampf mit „Final Thrill“ vom aktuellen Album SURVIVOR. Unterstützt von Björn Böttcher am Synthesizer und Thomas Kroll an der Gitarre, folgte eine Zeitreise durch die Vergangenheit der Funker, die sogar bis zum Debüt THANKS FOR NOTHING zurück reichte. Die Mischung aus Früh- und Neuzeit war jedoch wirklich gut gelungen und so deckte man mit „Gunman“, „Under Deck“, „Cold War“ und „Maschine Zeit“ relativ ausgiebig das gleichermaßen betitelte vorletzte offizielle Album aus dem Jahr 2000 ab. Mit „Subspace“, welches ursprünglich auf T zu finden war und später noch ausgekoppelt wurde, hatte man nach „Gunman“ die zweite Hit-Single am Start, ebenso wie „Date of Expiration“ vom aktuellen Output, das natürlich auch nicht fehlen durfte. Die Stimmung war trotz der verhältnismäßig raren Anzahl an Zuhörern zu jedem Zeitpunkt auf einem guten Level, was nicht zuletzt am sympathischen Auftreten der Truppe lag, die immer für einen kleinen Scherz und Interaktion mit dem Publikum zu haben war. „Fortunes of War“ von den EXECUTION TRACKS gehört auch 5 Jahre nach Veröffentlichung immer noch zu meinen persönlichen Favoriten der Band und diese Meinung teilte wohl auch ein Großteil der Hörerschaft, die dementsprechend auf die Live-Umsetzung dieses Tracks reagierte. Erst gegen Ende kamen die Funker mit „History“, „This World“ und „Lügner!“, welches Jens als inhaltlich besonders auf das hiesige Rhein-Main-Gebiet zutreffend, einläutete, zum aktuellen Album zurück und verließen nach einer guten Stunde Spielzeit unter großem Jubel die Bühne. Da Mastermind Gerrit uns jedoch im Vorfeld bereits im Interview angekündigt hatte, dass die Shows um einiges umfangreicher ausfallen würden, als in der Vergangenheit, war absehbar, dass das Quartett für die geforderte Zugabe noch einmal die Bühne entern würde. Mit der gerade veröffentlichten zweiten Singleauskopplung aus SURVIVOR, geschah dies auf überraschende Art und Weise, da das balladeske „Red Queen“ uneingeschränkt zu den emotionalsten Stücken zählt, das die Hamelner je arrangiert haben und die Anzahl der BPM ganz im Gegensatz zum restlichen Material im wahrsten Sinne des Wortes nicht die Musik macht. Hierbei stand neben Jens vor allem Thomas an der Gitarre im Fokus, der nicht gerade typisch für dieses Genre, mit dezentem Saiteneinsatz dieses Stück, wie auf CD, auch live perfekt abrundete. Als weitere Draufgabe folgten mit „Killing Fields“, „Tragic Hero“ und „Words of Power“ drei Floorfiller aus den Anfangstagen, welche zum Ende noch einmal für mächtig Stimmung sorgten. Nach knapp 100 Minuten Spielzeit ging dann auch dieses Konzert zu Ende, welches einfach Spaß gemacht hat und mehr Besucher verdient gehabt hätte. Schade auch, dass die Videowand, welche bei der Maschine Zeit-Tour zum Einsatz kam, diesmal keine Verwendung fand. Aber wer stört sich schon an solchen Kleinigkeiten nach einem derart gelungenen Konzert?
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