Funeral Procession
Marie's Hell
Konzertbericht
GEIST
Auf diesen Auftritt hatte ich mich, nebst dem der GRABNEBELFÜRSTEN, am stärksten gefreut. Mehr als einmal habe ich aufgrund dummer Umstände GEISTauftritte verpasst, deren Besuch ich mir so fest vorgenommen hatte. In Neuss blieb ich glücklicherweise von solch Unglück verschont – und konnte einen wirklich guten Auftritt genießen. Von den auf den aktuellem Album „Kainsmal“ verwendeten Ambientklängen untermalt begann die Band ihren Auftritt, und legte mit „Stille Wasser“, Dreh- und Wendepunkt der aktuellen Scheibe, stimmungsvoll los. Es klingt übertrieben euphorisch, aber im Grunde stimmte fast alles: der Sound war gut abgemischt, die Umsetzung von der CD in eine Liveversion überaus gelungen. Ich hatte eigentlich befürchtet, dass der Gig weniger atmosphärisch würde. Eine Befürchtung, die sich glücklicherweise nicht bewahrheitete. Zumindest Teile der Ambientpassagen auf den Scheiben wurden auch live umgesetzt, der Beginn von „Patina“ zum Beispiel. Dass einige dieser Parts nicht übernommen wurden, tat der Atmosphäre und Schlüssigkeit der Songs keinerlei Abbruch. „Einst War Es Wein“ kann hier gut als Beispiel herangezogen werden: Der elektrische Part im Mittelteil fehlte vollkommen, dafür spielte man direkt das einmalig geile Riff, das auch live einfach nur ergreifend ist. Meine Lieblingsstelle des Albums, und auch live wirklich gelungen. Sehr Atmosphärisch ging es bei GEISTs Auftritt generell zu. Das im Midtempo angesiedelte „Patina“ mit seinem wellenhaft auf und ab ebbenden Riffing begeisterte, ebenso das langsame „Winters Schwingenschlag“, das auch live einfach wunderschön ist. Nach Beenden des Gigs folgten johlende „Zugabe!“-Rufe. Keine Frage, dass die Band da nicht einfach ablehnen konnte. „Kainsmal“ bildete somit den krönenden und endgültigen Abschluss des Auftritts und gleichsam des Konzertabendes. Ziemlich gelungen, auch wenn mir und einem großen Teil der Leute, die ich darauf ansprach, das Outro fehlte. Nietzsches „Vereinsamt“ von Klaus Kinski rezitiert hätte sich auch in Neuss gut gemacht. Unoptimal war auch, dass die Band leider ohne Basser spielen musste, was sich allerdings recht gut verkraften ließ. Ansonsten möchten mir keine Kritikpunkte einfallen, da das Konzert all das in sich vereinte, was einen guten Gig eben ausmacht: Stimmung, Atmosphäre, eine gute Umsetzung und nicht zuletzt eine runde und gut gewählte Setlist. (Olvido)
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37294 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!