Funeral For A Friend
Taste Of Chaos Tour 2005
Konzertbericht
Als Metaller unter Emo Menschen fühlt man sich irgendwie verloren und verlassen. Wenn dann nach einem halbstündigen Anstehen auch noch eine leicht untergewichtige Security-Gestalt das „Hier Garderobe“ Schild gegen ein „Garderobe wegen Überfüllung geschlossen“ Schild austauscht, dann kann man den einen oder anderen Becherwurf verstehen. Draußen Temperaturen um die vier Grad und drinnen stehen bei 30 Grad viele Leute mit dicken Jacken vor der Bühne – herrlich. Man darf ja nicht immer davon ausgehen, dass ein Veranstalter tollkühn mitdenkt, denn das ist in vielen Bereichen auch wirklich zuviel verlangt wäre. Zum Ausgleich waren dafür die überwiegend jungen Zuschauer vor der Bühne des schmalen, aber sehr langen Palladiums zu Köln gut gepolstert. Der metal.de Redakteur dagegen fand für seine Dreizentner Daunenjacke Asyl am Stand einer Band Namens MORT. Vielen Dank dafür.
Das Spektakel „Taste Of Chaos Tour 2005“ war so angelegt, dass sich das Geschehen auf der Hauptbühne mit dem auf eine daneben gequetschte Nebenbühne abwechselte, so dass sich die Wartezeit zwischen den Bands gegen Null senkte. Eine interessante und lobenswerte Sache, wenn man darüber hinweg sieht, dass schätzungsweise 95 Prozent der Besucher in der Halle über die visuelle Schiene nicht mitbekommen konnten, was da auf der Bühne abgeht. Schätzungsweise 99,5 Prozent der Anwesenden hätte würgen können bei einem solch beschissenen Sound, der hier herumschallte. So wurden energetische Auftritt von Bands wie z.B. den Ruhrpottlern CROSSCUT leicht – sagen wir mal – behindert.
Neben einem ganzen Batzen an Bands wie DAYS IN GRIEF, PITFALL, HIGHFLY und CROSSCUT waren FUNERAL FOR A FRIEND, den Zuschauern nach zu urteilen, ein absoluter Publikumsmagnet. Schön, wie sie alle mitgeschrieen haben, die schwarz angemalten Mädels – irgendwie süß. Textsicher und klatschend war hier die Stimmung an einem noch sehr frühen Zeitpunkt des Abends fast schon am Überkochen. Leider mussten (äußerst sympathische) Bandmitglieder der Kölner Band CIRCLE OF GRIN den Berichterstatter vor Ort von seiner Arbeit ablenken, so dass die anschließenden STORY OF THE YEAR und RISE AGAINST nur rudimentär vernommen wurden. Zur Info: Eine große Zahl an Herumstehern im Vorraum des Palladiums warf bei letzterer Band Adjektive wie „scheisse“ oder „doof“ in die Runde. STORY OF THE YEAR liefert dagegen anscheinend eine spektakuläre Show, inkl. Salto Rückwärts, Sprünge von den Boxen und das Zuwerfen der Gitarren. Der arme Tourmanager!
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