Full Force Festival 2019
Der Große Festivalbericht
Konzertbericht
Das Panama Awareness Projekt – für das Seelenwohl beim Full Force
Seit einem Jahr kümmert sich das Awareness Team des Full Force, Melt und Splash Festivals um die Festivalgänger in Ferropolis. Dabei sind das Awareness Team keine Anfänger, sondern haben sich mit den verschiedenen bereits bestehenden Konzepten (Wo geht’s nach Panama? Wo ist Luisa?) auseinander gesetzt. Dabei richtet sich das Angebot nicht nur an Menschen, die sexuell oder Sonst wie bedroht werden, sondern an alle denen es nicht gut geht. Dabei muss das Problem nicht mal genau greifbar sein. Die Hilfesuchenden wenden sich einfach an ein Crewmitglied mit rosa Button und diese nehmen auf jedenfall jede oder jeden erstmal beiseite und helfen. Je nach Situation wird dann einer des 6-Köpfigen Awareness-Teams herangefunkt oder die Person wird zum extra dafür eingerichteten Panama-Raum gebracht.
Eigene Grenzen und die Grenzen anderer
Das Team besteht aus sozial und oder psychologisch geschulten Menschen, die gerne helfen und die aber wiederum auch wieder betreut werden, ganz nach der Devise, man kann dann am besten helfen, wenn es einem selbst gut geht. Darüberhinaus soll das Angebot der Initiative immer weiter verbessert und erweitert werden.
Hilfsbereit, freundlich und nah
Das Awareness Team versteht sich als Brücke zwischen den Besuchenden und den uniformierten Anlaufstellen der DRK oder der Polizei. Sie arbeiten mit diesen zusammen und können in schweren Fällen auch Psychologen zu Rate ziehen aber ihre Arbeit ist viel näher am Geschehen und besteht oft einfach daraus nachzufragen. Sie kümmern sich um Menschen mit Kreislaufproblemen, Sonnenstich oder fragen freundlich nach, wenn jemand spät abends noch betrunken in einer Ecke liegt, ob man ihn nicht zum Zeltplatz bringen kann. Die Resonanz ist meist sehr gut, wenn auch die Rosa Gewappneten oft erstmal Aufklärungsarbeit leisten, wie das Ganze jetzt eigentlich funktioniert.
Der Effekt ist bis jetzt nicht bezifferbar aber die spürbar freundlichere Stimmung und allein das Bewusstsein, das immer jemand da ist, dürfte einiges bewirken und mit Glück sogar einige potentielle Täter abschrecken.
Wer die Aktion ähnlich großartig wie wir findet, Beratungskompetenz und vor allem den persönlicher Wunsch zu helfen mitbringt, kann dem Team ab Beginn 2020 seine Aufwartung machen. Dabei hilft es im sozialen Bereich gearbeitet und oder studiert zu haben und vor allem die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer sehr gut einschätzen können.
Einige andere Festivals wie das Hurricane haben solche Aktionen bereits implementiert und wir hoffen, dass dies besser über kurz als über lang zum Standard erhoben wird. Dies zählt übrigens als gute Nachricht des Tages: Faith in humanity restored.
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Sorry, aber das ist mir für einen Festivalbericht viel zu oberflächlich und vorallem gibt es auch ein paar Dinge zu kritisieren. Natürlich hat man mit Parkway Drive wieder eine sichere Nummer buchen können und einer glorreichen Zukunft als Headliner der größten Festival steht nichts im Wege, aber an Einfallsreichtum gibt es dafür schonmal eine 6. Limp Bizkit war eine Katastrophe! Nach den ersten Songs sind auch sehr viele Besucher gegangen und waren sehr enttäuscht. Fred Durst kam eher einem Hampelmann nahe, als einem modernen Entertainer und Sänger (Corey Taylor *hust). Gerade einmal 9 (!!!) Songs gab er zum Besten. Eine Schande für einen Headliner, der eine Spielzeit von 70-80 Minuten bekommt. Auch der Verdacht des Playbacks lässt sich nicht von der Hand weisen. Einzig mit Nostalgiepunkten konnte man vielleicht noch etwas trumpfen. Wirklich Schade. Arch Enemy konnten mit ihrer Professionalität glänzen und haben gezeigt, wie man es macht. Natürlich wirkt das mittlerweile alles sehr eingespielt und „künstlich“, aber das muss man wahrscheinlich als zukünftiger Headliner mitbringen. Das Festivalgelände kann nun seit dem Umzug mit seiner Einzigartigkeit vollends überzeugen. Hier hat der neue Veranstalter ein paar Änderungen am Konzertgelände vorgenommen, die bei mir persönlich sehr gut ankamen. Die Seebühne: Der Hammer! Hauptbühne nun über das gesamte Konzertfeld: beeindruckend und sinnvoll. Der Hardbowl wieder etwas weiter weg von der Hauptbühne – auch sinnvoll, aber das Zelt wirkt zu klein! Organisatorisch ist alles glatt, sauber und überzeugend. Das Gelände wirkt größer und macht den Eindruck, mehr bieten zu können. Das Line Up im Gesamten entfernt sich leider etwas vom ursprünglichen With Full Force. Hier setzt der neue Veranstalter auf Modern Metal, mit sehr großem Schwerpunkt auf Metalcore/Djent/Nu. Auch gab es mehr Stoner und Sludge zu bestaunen. Dies war alles schon immer Teil eine Full Force Line Ups, aber in diesem Jahr musste vor allem der Black/Death und Thrash Metal sehr darunter leiden. Auch Old School HC gibt es weniger zu bestaunen. Schade. Ich würde mir da wieder mehr Ausgewogenheit wünschen. Exoten waren immer gerne gesehen, aber man sollte nicht vergessen, was das Festival einmal war. Die Zuschauerzahlen sind durch das breitere Line Up nun auch nicht besonders gestiegen. Das dürfte gerade für einen neuen Veranstalter interessant sein, der kommerzieller ausgerichtet ist, als die vorherige Truppe. Ich bin gespannt auf das Line Up für 2020, denn davon mach ich abhängig, ob ich dieses Festival noch einmal besuche.