From Fall To Spring
live in Hamburg 2023
Konzertbericht
FROM FALL TO SPRING
Gegen 21Uhr gibt es zwei deutliche Zeichen, dass FROM FALL TO SPRING gleich die Bühne entern werden. Erstens: „Lost“ von LINKIN PARK beschallt die Venue. Zweitens: Jeder dritte um mich herum trägt ein Shirt der Band. Ohne Scheiß. Fast jeder hier ist Merch-technisch mega gut vorbereitet. Ich habe das Memo nicht bekommen, fühle mich kurz schlecht und überlege noch schnell ein Shirt am Merchstand zu ergattern um nicht allzu sehr aufzufallen, als die ersten Töne von der Bühne erklingen. Hallöchen FROM FALL TO SPRING und direkter Angriff mit „Destiny“.
Besondere Umstände für Hamburg aber trotzdem direkter Angriff
Nach Song 1 erklärt Sänger Lukas, dass sie leider heute ohne Philipp auf der Bühne stehen werden, nähere Gründe werden nicht benannt, dafür verspricht Lukas sich für die crowd heute besonders ins Zeug zu legen, um das Ganze auszugleichen. Gesagt getan, es folgt direkt „Black Heart“. Auf die Frage der Band, ob jemand den Song kennen würde, gibt es als Antwort deutliche Rufe. Und ja. Die Fanbase von FROM FALL TO SPRING steht im Indra Club. Jeder einzelne Song dieses abends sitzt, jeder einzelne Song wird mitgesungen, mitgetanzt, mit eskaliert. Am Rande erwähnt und wichtig: Die Show konnte heute das „Sold Out“-Schild an die Tür hängen. Und je voller der Club und je mehr Bambule auf der Stage, desto schneller steigt die Temperatur. Der freundliche Hinweis aus dem Publikum, dass wir uns schließlich auf der Reeperbahn befinden, und die Band sich demzufolge ruhig Kleidungsstücke entledigen könnte, führt zumindest dazu, dass Basser Leon sich von seiner Weste verabschiedet. Natürlich nicht, ohne die Klänge von Joe Cockers „You Can Leave Your Hat On“, welches als Serviceleistung seitens des Publikums angestimmt wird. Mehr seksi-time passiert jetzt aber nicht, denn weiter geht es in der vollgepackten Setlist.
Seksi-Time und hohe Temperaturen
Der Schweiß läuft und Fronter Lukas springt auf der kleinen Bühne auf und ab. Immer wieder mit Kontakt zur crowd vor der Bühne, immer wieder mit hochgestreckter Faust als Animation, immer wieder mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die familiäre Stimmung im Club, die gute Laune der bois und die schöne Portion Nu Metal- mehr als eine runde Sache hier heute.
Mit ihrem Eurovision Song Contest- Bewerber Song „Draw The Line“ erzählen uns FROM FALL TO SPRING, dass sie eigentlich den Plan hatten dieses Jahr Deutschland im europäischen Song-Wettkampf zu vertreten, aber leider hat dieses nicht funktioniert. Macht aber nichts, denn live funktioniert der Track in Hamburg auf jedenfall. „Ich kann nicht mehr“ heißt es stöhnend aus dem hitzigen Zuschauerraum. „Ich auch nicht“, antwortet Basser Leon. Drummer Ben offensichtlich auch nicht, denn dieser ergibt sich endlich den „Auszieh-Rufen“ und zieht hinterm Drumkit blank. Naja zumindest Oberkörperfrei. Aber hey, Sauna-Atmosphäre- also vollstes Verständnis. Thema Funktion: Die Elektronik des Lichtdesigns auf der Bühne gibt kurz vor Ende dann halt auch einfach mal den Geist auf und geht verfrüht in den Sleep Modus.
Nu Metal is back!! Und das ist gut so!
Mit der Ansage „Ach scheiß egal jetzt, wir brauchen das Licht nicht“, ziehen die Saarländer nochmal alle Register und beenden ihr Set mit „Disconnected“. Durchgeschwitzt, ausgepowert. Ende Gelände. Wir sagen nickend: Ja. FROM FALL TO SPRING, Nu Metal is back. Und das ist verdammt gut so!!
Setlist:
- Destiny
- Black Heart
- Br4infck
- Supernova
- Barriers
- The Cursed One
- Retrospect
- Light Up The Sky
- Beastmode
- Rise
- Draw The Line
- Disconnected
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