Freak Valley Festival
Der Bericht zum Freak Valley 2013
Konzertbericht
Freak Valley 2013 – Der Freitag
Nach ausgiebigem Ausschlafen und einem erfrischend langen Frühstück, welches der essenstechnisch eher mager ausgestattete Festivalbesucher übrigens auch auf dem Campingplatz käuflich erwerben konnte, traten wir am Freitag Mittag viel zu spät die Reise zum Festivalgelände an, um festzustellen, dass wir bereits BANDA DE LA MUERTE und YAMA komplett verpasst hatten und MAMONT gerade eines ihrer letzten Lieder spielten. Schade eigentlich, denn was man da zu hören bekam, konnte durchaus überzeugen, heavy, doomig und ganz schön vintage! Die erste Band, die wir uns demnach freitags in aller Gänze zu Gemüte führen konnten, waren THE:EGOCENTRICS aus Rumänien. Erst hinterher erfuhren wir, dass sich der viel gefeierte Ansager Volker nicht nur für deren Auftritt stark gemacht hatte, sondern die Gage einfach zusammen mit seinen Rockblogbluesspot Kollegen aus der eigenen Tasche bezahlte, weil er sie halt ums Verrecken am Start haben wollte. Das ist Einsatz! Musikalisch wars ein super Einstieg und ging angenehm und easy von der Hand.
PET THE PREACHER aus Dänemark lauschten wir dann nur nebenher, während socializen, Merch anschauen und die Fressstände ausgiebig in Anspruch nehmen für den Moment zu unserer Primärbeschäftigung wurde. Ein wenig Entspannung vom Rummel vor der Bühne muss zwischendurch halt auch mal sein!
Um die Aufrtritte von ORANGE SUNSHINE zu beschreiben, hier einfach mal unsere spontanen Notizen, die eigentlich keiner gezwungen ausformulierter Sätze mehr bedürfen: „ORANGE SUNSHINE: Ziemlich abgefahrene, dutche Typen, vor allem halt der Schlagzeuger, Mordssound, geiler Scheiß. Vietnam-Retro-Acid-Blues from Outa Space: Olé, tight!“ Und so geht das:
Es folgte die vielleicht beste Band des Festivals: THE MUGGS. Supersymphatische, klassische Dreiercombo aus Detroit und folgerichtig Motorblues as fuck. Da passte einfach alles (auch der heutzutage außergewöhnliche Fender-Rhodes-Bass). Und die Jungs hatten vom ersten Moment an das Herz des Publikums erobert. Vielleicht lag das auch an der an Rory Gallagher erinnernden Aura, die von Gitarrenriffgott Danny ausging? Weitere Vergleiche sparen wir uns, diese Band gehört gefeiert, ganz alte Schule und schlicht DIE Möglichkeit, den Spirit von damals heute noch erleben zu können, ohne das Gefühl zu haben, das hier irgendwas „Retro“ ist. Die Seventies grüßten warm und sanftmütig und das so ganz ohne anbiedernde Ambitionen. Echte, herzliche Typen, auch im Gespräch nach der Show, enorm!
Nach dem zuchtlos exzessiven Genuss der letzten beiden Bands drückte es uns dann doch noch mal zurück in unsere Campingstühle, in die Wechselstube, an den Bierstand, um dann gut vorbereitet den Headliner des Abends erleben zu können. Allerdings auf Kosten von BRUTUS, die wir demnach nur sehr am Rande erlebten.
Jetzt zum sagenumwobenen Headliner des Tages: UNCLE ACID & THE DEAD BEATS aus England, Cambridge und so absolut gar nicht studentisch-schlaubergerisch! Es war deren Deutschlandpremiere, welche kurzum pickepacke geglückt ist. Beinahe beide Alben wurden durchgerockt und dabei jeglicher Hipster-Sellout-Vorwurf mit einem Wisch vom Tisch gewischt. Düsterpsychedelisch, spiritistisch und verdammt tight garagerockig (und mit Gruß an Sharon Tate) wurde eine außergewöhnliche Atmosphäre geschaffen, die den Platz erfüllte, jeden Willigen umwaberte und zum massiven Schwof einlud. DAS hat sich richtig hart gelohnt! Sapperlot!
Als letzte Band am Freitag spielten NAAM aus den Staaten für die verbliebenen Festivalbesucher auf und wälzten selbige schlussendlich gradlinig, gnadenlos meditativ repetitiv mit einer Soundwand nach der anderen nieder. Die Jungs verstehen es, einen loungigen Sound aufzubauen, der in keine Lounge der Welt passt, weil der Groove zu sehr groovt und der Arsch dabei immer irgendwie mitgehen muss. Der Auftritt gipfelte in einem ingeniösen „Drain You“-Cover und entließ uns wunschlos grinsend in die verbleibende Nacht. Spontane Notiz auf dem Tagesnotizzettel: Hammertag, von Masterminds für Liebhaber gebastelt. Danke!
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Long Distance Calling, Orange Goblin, Stoned Jesus und Uncle Acid & The Deadbeats auf Tour
24.01.25 | Uncle Acid & The Deadbeats performing Nell´Ora Blu 2025Uncle Acid & The DeadbeatsHeimathafen, Berlin |
25.01.25 | Uncle Acid & The Deadbeats performing Nell´Ora Blu 2025Uncle Acid & The DeadbeatsHeimathafen, Berlin |
Grandioser Bericht von einem grandiosem Festival! Es herrscht eine wirklich einmalige Atmosphäre auf dem Freakvalley (Liebe Freunde;)! Orange Goblin sind live einfach eine Macht! Dazu noch nahezu perfekte Konzerte von The Machine und Causa Sui! Kann 2014 kaum erwarten!