Five Finger Death Punch + In Flames
European Tour 2017
Konzertbericht
IN FLAMES
Nach einer halben Stunde Umbaupause und einem langen Weg zur Zigarette betreten IN FLAMES die Bühne. Das „Battles“-Intro ertönt und leitet in den Opener „Drained“ über, welches die Schweden hinter einem riesigen Vorhang spielen. Über das Stageacting lässt sich hier noch nichts aussagen, aber heidewitzka: Die Barclaycard Arena präsentiert die heutigen Bands wirklich mal im glasklaren Sound, hier sind absolute Profis am Werk. Nun ists übrigens auch richtig voll in den Reihen und Rängen, sodass einem fetten Abrisspaket Göteborger Machart nichts im Wege steht. Zum zweiten Track „Before I Fall“ fällt dann passenderweise auch unter lautem Publikumsbeifall der Vorhang, hinter den sich IN FLAMES bisher versteckten – und nun zeigt sich: Anders Fridén, Björn Gelotte und ihre Mannen sind auch in Sachen Bewegung gut drauf.
Auf das „Battles“-Doppelpack folgt der „Siren Charms“-Track „Everthing’s Gone“, bevor IN FLAMES erstmals ein gutes Stück in ihrer Diskografie zurückgehen: „Take This Life“ von „Come Clarity“ wird gefolgt vom „Reroute To Remain“-Überhit „Trigger“, gefolgt von „Only For The Weak“. Ein bisschen Sorge hat man ja, schließlich hauen die Göteborger damit gleich mal drei ihrer größten Livehits an ziemlich früher Stelle raus. Es folgen wiederum „Dead Alone“ von „Soundtrack To Your Escape“ und „Darker Times“ von „Sounds Of A Playground Fading“, beide in Ordnung, aber beide eher unauffällig.
Danach ein paar kleinere und größere Sensationen: „Drifter“ von „Reroute To Remain“ läutet einen weiteren Old-School-Teil der Setlist ein, denn im folgenden gibt es, festhalten: den „The Jester Race“-Opener „Moonshield“ samt anschließendem Instrumental „The Jesters Dance“. Hölle ja, hölle ist das geil. Gerade die dominanten Gitarrenleads in „Moonshield“ werden vom Hamburger Publikum laut mitgesungen, textsicher sind dann aber doch weniger Leute. Trotzdem, geile Sache, Gänsehaut!
Es folgen weitere neuere Stücke, und dann wirds gegen Ende nochmal hymnisch: Das abschließende Triple aus „The Mirror’s Truth“, „The Quiet Place“ sowie „The End“ wird frenetisch und, gefühlt, von der ganzen Halle mitgesungen. Live funktionieren übrigens auch die neueren Stücke der letzten zwei, drei Alben hervorragend, weshalb es kein Abbruch ist, dass das Augenmerk von IN FLAMES heute, natürlich, auf diesen Alben liegt. Zumal es ja auch für die älteren Fans der Band Entschädigung gibt: Wann sind IN FLAMES eigentlich das letzte Mal bis 1996 zurückgegangen?
Auch sonst ist bei den Schweden alles im grünen Bereich: Anders hat einen guten Tag erwischt und gibt sich fannah, pöbelt auch nur einmal: ein Typ in Kutte steht nur rum, statt zu feiern, was Mr. Fridén zur Frage verleitet, warum der Mann nicht lieber zu Hause geblieben sei. Gute Frage, mögliche Antwort: Vielleicht wegen einer der anderen Bands? Auch die Anti-Foto- und -Digitale-Medien-Ansage kommt mal besser, mal schlechter an – aber verständlich ist es ja, dass er die Leute lieber abgehen als fotografieren und twittern sehen möchte. Alles gut also.
Einziger Wermutstropfen: Nach nur rund 80 Minuten ist alles vorbei und IN FLAMES müssen die Bühne für FIVE FINGER DEATH PUNCH räumen. Macht nichts, denn die werden auch gut sein – trotzdem hätte es zum Beispiel noch „Ordinary Story“ sein dürfen. Oder so – das komplette „Colony“-Album geht nämlich einmal mehr leer aus. Trotzdem: eine geile Show, bei der sich 5FDP werden anstrengen müssen, um das zu toppen …
IN FLAMES – Setlist:
- Drained
- Before I Fall
- Everything’s Gone
- Take This Life
- Trigger
- Only For The Weak
- Dead Alone
- Darker Times
- Drifter
- Moonshield
- The Jester’s Dance
- Save Me
- Alias
- Here Until Forever
- The Truth
- Deliver Us
- The Mirror’s Truth
- The Quiet Place
- The End
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Five Finger Death Punch, In Flames und Of Mice & Men auf Tour
20.06.25 | In Flames - Live 2025In Flames, Orbit Culture und Sylosis |
Ich war auf einem komplett anderen Konzert als der werte Schreiber!
Of Mice and Men waren gut, klasse Sound, gelungener Opener, ok!
In Flames hatten den besch********** Sound, den ich jemals auf einem Live-Konzert erlebt habe:
Man hörte ausschließlich Bass und Drums. ganz wenig Gitarre und kaum Gesang. Das Ganze war alles sehr sehr leise. Man konnte sich in normaler Lautstärke unterhalten! Sobald mitgesungen oder mitgeklatscht wurde, war keine Musik mehr zu hören. Ausnahmslos alle Umstehenden haben sich einfach nur baff angeguckt.
Danach FFDP. Wir sind früher gegangen. Ok, waren wegen In Flames da, aber das konnte man sich kaum antun. Als Sweet Home Alabama auf der Akustikgitarre ertönte, war für uns Schluss mit lustig.
Für 70 Euro einfach scheiße!
Interessant, dass bei den ganzen Konzertberichten im Netz über diese Tour niemand sich daran stört, dass FFDP nur 13-14 Songs spielen (und das als letzte Band) und In Flames es auf 19(!) bringen. Schwache Leistung der Band, aber auf ihren Headlinertouren packen sie ja auch nur 70 Minuten…