European Tour 2017
Five Finger Death Punch + In Flames
Konzertbericht
Die Co-Headliner-Tour von FIVE FINGER DEATH PUNCH und IN FLAMES mit OF MICE & MEN als Support führte vor zehn Tagen durch Hamburg und metal.de-Kollege Möller war dort. Er hatte fast nur Gutes zu berichten und wir wollen jetzt wissen, ob das auch für das Stuttgart-Konzert gilt. Gleiches Package, gleiche Reihenfolge, beachtliche 9.000 Leute hat das in die Schleyerhalle gelockt. Nicht schlecht für drei moderne Metal-Bands – und ich zähle IN FLAMES jetzt ganz bewusst zum Modern Metal.
OF MICE & MEN
wollen vermutlich kalifornische Temperaturverhältnisse ins eiskalte Deutschland bringen, denn sie eröffnen mit „Unbreakable“ und lassen nichts anbrennen. Originalsänger Austin Carlile musste aus gesundheitlichen Gründen vor einem Jahr aussteigen und Basser Aaron Pauley hat zu Klargesang und Bass auch noch das Screaming übernommen. Es ist schon etwas ungewohnt, dass ein Metalcore-Schreihals an den Mikroständer gebunden ist, anstatt beim Shouten zu hüpfen und sich im Kabel einzuwickeln. Da bewegt sich nicht so viel auf der Bühne und der Core der Kalifornier spricht auch nicht alle Zuschauer an. Wie in Hamburg ist das Publikum für poppigere Melodien gekommen. OF MICE & MEN schaffen es trotz allem, einen Teil der Zuschauer richtig zu begeistern.
Von Anfang an bilden sich einzelne Pits im „Golden Circle“. Das ist der vorderste Abschnitt im Innenraum, da kommen nur die besseren Leute rein, sprich: die, die nochmal ein paar Euro draufgelegt haben beim Ticketkauf. Die dürfen jetzt da vorne stehen und haben mehr Platz zum Tanzen und Moshen. Der Sound ist zumindest vor der Bühne in der Mitte ganz schön breiig, wird aber mit der Zeit besser. Seltsamerweise ist er an den Seiten besser als in der Mitte.
Aaron Pauley gibt einen tollen Einstand am Mikro, die Jungs haben mit „Warzone“ einen ganz neuen Song dabei und können das eher zurückhaltende Publikum sogar zu einem Mitmach-Spielchen animieren. Brav setzen sich ein paar hundert Zuschauer auf den Boden, um dann auf den Befehl „Jump!“ aufzuspringen und zu hüpfen. Sechs Songs, eine halbe Stunde Zeit, die Band gibt alles. Aber wie Kollege Möller schon sagte: der Metalcore der Kalifornier ist vielen hier zu hart, die warten auf IN FLAMES und FIVE FINGER DEATH PUNCH.
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