Fireball Ministry
Fireball Ministry

FIREBALL MINISTRY führten die Menge (konnte man überhaupt von einer reden?) danach zielsicher zurück in die 70er. Es quoll sauber gespielter Seventies Rock zwischen Black Sabbath und den Spiritual Beggars aus den Boxen. Besonders Frontmann Reverend James A. Rota II wusste durch seine absolut Ozzy-like klingende Stimme und feine Soli zu gefallen. Aber auch der Rest der Mannschaft gab ein sehr cooles Bild ab. Schlagzeuger John Oreshnick drosch so heftig auf sein Kit ein, dass sogar irgendwann die Snare ihren Dienst quittieren musste. Bassistin Janis merkte man die Bühnenerfahrung, die sie als Tour-Viersaiterin für Chartnudel Pink gesammelt hatte, zu jeder Sekunde an, während Zweitgittarera Emily J. Burton ihre erdigen Riffs souverän an den Mann brachte und noch dazu ziemlich schnuckelig aussah (und auch ist, wie sich im späteren Gespräch herausstellte). Songtechnisch konzentrierte man sich nicht nur auf das Material ihres kürzlich erschienen Nuclear Blast-Debüts „The Second Great Awakening“, sondern gab daneben einige Tracks des hier weitgehend unbekannten Debütwerkes „Ou est la Rock“ zum Besten (u.a. „The Man“). Am meisten wussten aber natürlich neue Stücke wie „King“, „He Who Kills“, „Choker“, „Daughter Of The Damned“, „In The Mourning“, Rollin‘ On“, „Flatline“ (mit anschließnedem Bass-Doodli) und „Master Of None“ zu gefallen. Trotz der fehlenden Zuschauer und dem daraus wohl resultierenden finanziellen Minus dieser Tour merkte man, dass die Band Freude am Spielen hatte. Ausgenommen vielleicht die Momente in denen James Amps samt Gitarre mehrmals den Geist aufgaben. Aber auch das brachte Fireball nicht aus dem Konzept, sodass sich die 15 Leute sogar eine Zugabe erschreien konnten. Das wuchtige Doom-Stoner-Monster „Vim“ verschaffte diesem leider wenig besuchten, aber schweinecoolen Gig ein würdiges Ende. Also Leute, das nächste Mal bitte zahlreicher erscheinen! Es lohnt sich.