Final Breath
Bavarian Barbarians Part I
Konzertbericht
Ja, das stimmt. Ich habe mich ziemlich gefreut auf diesen Gig, da mich der sympathische Fünfer mit seinem aktuellen Death/Thrash-Bastard „Mind Explosion“ nicht unwesentlich begeistern konnte. So eröffnete man diesen Gig auch erwartungsgemäß mit „Under Pressure“, dem Intro dieser Platte, an das sich nahtlos der Titeltrack „Mind Explosion“ anfügte. Und hier wurde dann auch sogleich schmerzhaft deutlich, was einem fast das komplette restliche Konzert mehr oder minder versauen sollte. Der Sound war mehr als grottig. Der Gesang war zu leise und die normalerweise schädelspaltenden Riffs nur mit viel Vorstellungskraft zu vernehmen. Einzig die Snare war deutlich zu hören. Überdeutlich. Dieser auf die Dauer recht nervige „Snare-Terror“ samt bescheidenem Livesound war aber nicht der Band anzukreiden, sondern der meist etwas überfordert wirkenden Mixerin. Dem nicht genug, hatten auch die Musiker selbst mit diversen technischen Problemen zu kämpfen, was im Endeffekt dazu führte, dass sich Schlagzeug-Improvisationstalent Heiko an den Handbewegungen seines Bassisten Wissel anstatt am Trigger orientieren musste, da dieser komplett verrückt spielte. Nichtsdestotrotz waren Final Breath und allen voran Sänger Jürgen „Eumel“ Aumann, der aber laut eigenem Bekunden ziemlich miese Laune auf der Bühne hatte (man hat es nicht bemerkt!), sehr engagiert bei der Sache und gaben sich alle Mühe, mit Knallern wie „Killed By Lust“, „Sociopathically Insane“, dem Übersong „To Live Is To Die“ oder dem ältesten Stück des Abends, „Law Of Nature“ von der Debüt-EP „End Of It All“, zu retten, was noch zu retten war. Dies gelang ihnen auch wunderbar, da die Reaktionen, gemessen am Sound, fast schon euphorisch waren. Vier Songs vor Schluss kam dann endlich die Erlösung in Form eines anderen Mischers, der es schaffte, die letzten beiden Nackenbrecher des regulären Sets („Killing Machine“ und „Breakdown“) und die dazugehörige Zugabe, bestehend aus „White Prison“ und „Ratrace“, in ein adäquates, den Songs angemessenes Soundgewand zu hüllen. Vielen, vielen Dank nochmals an dieser Stelle, denn so wurde endlich deutlich, wozu Final Breath live eigentlich in der Lage sind. So ging ein durchwachsenes Konzert, an dem aber nicht die Band schuld war, leider viel zu früh zu Ende. Und wisst Ihr, was das Schönste daran war? Das verdutzte, ungläubige Gesicht eine True-Black-Metal-Darkthrone-Anti-Kommerz-Verfechters, als ich ihm mitteilte, dass diese von ihm für sehr gut befundene Band mittlerweile beim Branchenriesen Nuclear Blast untergekommen ist. Da musste sogar er anerkennend zugeben, dass es von einer Combo mit einem solch großen Label hinter sich „sehr cool“ ist, dem Underground nicht den Rücken zu kehren. Und genauso cool war auch dieser Abend, der mit ca. 150 Leuten überaus gut besucht war. We all are looking forward to Bavarian Barbarians Part II! Aber dann bitte mit anderer Soundmischerin! 🙂
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