Final Breath
Bavarian Barbarians Part I
Konzertbericht
Den Anfang machten THE CRESTFALLEN. Mittlerweile scheint es wirklich Mode zu sein, ein Konzert mit einem bombastischen Intro zu beginnen, da sich diese Sitte nun schon in den Underground übertragen hat. Das Problem ist dabei nur immer, dass dann meist der Sound des ersten Stückes eher ernüchternd wirkt, da er nie den geballten Arrangements des Intros Paroli bieten kann. Deswegen fiel es auch hier herb ins Gewicht, dass anfangs Gitarren und Gesang etwas leise aus den Boxen plätscherten. Trotzdem leistete eine für diese frühe Uhrzeit ordentliche Menge den Aufrufen des Sängers, doch näher an die Bühne zu kommen, folge. So wurde der Death Metal der Nürnberger Formation alles in allem wohlwollend aufgenommen, was mit Sicherheit auch daran lag, dass gegen Ende des Gigs die Qualität des dargebotenen Songmaterials merklich besser wurde. Während der ersten zwei Drittel war zwar alles nicht schlecht, aber so richtig wollte der Funke aufgrund fehlender, zündender Ideen nie überspringen. Als Opening Act machten die fünf Jungs ihre Sache aber nicht schlecht. Was nun folgte, war der in meinen Augen beste Gig des Abends. HOMICIDAL VIOLENCE, die mit ihrer Eigenproduktion „Hatesongs“ schon sehr ordentliche Kritiken eingefahren haben, waren an der Reihe. Was jetzt losbrach, war ein Death Metal-Feuerwerk allererster Güteklasse. Stilistisch irgendwo zwischen amerikanischem Technik-Todesblei und schwedischen Versatzstücken angesiedelt, ballerten alle Songs verdammt amtlich aus den Boxen. Einzig und allein die Komplexität des Materials hinderte einen daran, etwas mehr abzugehen, weil man die Stücke noch nicht kannte. Instrumentaltechnisch brauchten sich die drei aber zu keiner Zeit hinter irgendjemandem zu verstecken, wobei vor allem Gary, der später auch noch mit Violation einen guten Gig abliefern sollte, den ein oder anderen „frickeligen“ Gitarrenglanzpunkt setzte (ich habe bei einer Undergroundveranstaltung noch nie ein solch gutes Tapping-Solo gesehen. Respekt!). Bei alledem fiel noch nicht mal ins Gewicht, dass Homicidal Violence live gänzlich ohne Bassisten auskommen müssen, da sie keinen geeigneten Viersaiter finden können. Lediglich bei einigen Leads wirkte der Gesamtsound etwas dünn, was den äußerst positiven Gesamteindruck aber wirklich nur marginal schmälern konnte. Diese Band sollte man unbedingt im Auge behalten und, wenn möglich, beim nächsten Gig auf jeden Fall anchecken. So, ich mach jetzt mal Pause und übergebe an meinen Kollegen Metal_inc.
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