Filter
live in Zürich
Konzertbericht
Nachdem FILTER letztes Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feierten und im Sommer ihr achtes Album „The Algorithm“ herausbrachten, starten sie dieses Jahr mit einer großen Welttournee durch. Seit Anfang März ziehen die Herren durch Europa, weitere Shows in Australien und Neuseeland sind geplant, bevor es im Herbst mit ROB ZOMBIE, ALICE COOPER und MINISTRY auf die „Freaks On Parade Tour“ in den USA geht.
BELMONDO wecken mit ihrem speziellen Sound das Interesse des Publikums
Die Halbzeit ihrer Europatour führt FILTER heute nach Zürich. Dort versammeln sich im Dynamo bereits zum Auftritt des Supports BELMONDO zahlreich Besucher aller Altersklassen vor der Stage. Mit ihrer Mischung aus Grunge, Industrial und Gothic wärmt die Band um das Front-Duo Carmen Mellino und Kelan Moore die Menge auf. Mellino, die heute im pinken Jumpsuit auftritt, und ihre Kollegen kommen beim Publikum gut an, auch wenn sie noch keinen Begeisterungssturm auslösen. Nach acht Tracks verabschiedet sich die internationale Band aus Paris und Brighton schon wieder, um dem Hauptact Platz zu machen.
Setlist BELMONDO:
• Who Is To Blame
• Pachyderm
• Getting Closer
• Vent
• She Is So Cool
• Moses
• Bethlehem
• RTD
FILTER spielen einen ausgewogenen Mix aus ihrer Bandgeschichte
Punkt neun Uhr betreten Richard Patrick und seine drei deutlich jüngeren Bandkollegen die Bühne. Als einzig verbliebenes Gründungsmitglied begrüßt der Frontmann mit Sonnenbrille die Menge mit „Hi, I am Richard Patrick and I am your host tonight“. Zur One-Man-Show wird der Gig trotzdem nicht, denn auch der Rest der Crew überzeugt durchweg mit vollem Einsatz. In einer gut zusammengestellten Setlist präsentieren die Amerikaner ihre größten Hits der vergangenen 30 Jahre. Die reichen von Songs des Debütalbums „Short Bus“ bis hin zu neueren Tracks des aktuellen „The Algorithm“. Als Patrick später seine Band vorstellt, kommt er etwas ins Reden. Zum 22-jährigen Drummer bemerkt er, dass dieser jünger ist, als die meisten Songs, die er heute Abend mit der Band spielt. Selbst den Tontechniker stellt er persönlich als „Mein bester Freund aus den Neunzigern“ vor.
Gegen Ende klappt’s auch mit der Moshpit
Einen der größten Hits der Band gibt es nicht etwa am Ende der Show, sondern bereits im Mittelteil. Der Megahit „Take A Picture“ vom erfolgreichen Album „Title Of Record“ sorgt dafür, dass gefühlt jeder zweite Zuschauer sein Handy zum Filmen auspackt. Sowieso sind es die Songs aus den späten Neunzigern wie „Captain Bligh“, „It’s Gonna Kill Me“ und „Welcome To The Fold“, die beim Publikum am besten funktionieren. Als Richard Patrick im letzten Drittel der Show zu einer Moshpit auffordert, will das noch nicht ganz funktionieren, doch spätestens bei „Drug Boy“ kommt endgültig Bewegung ins Publikum. Während die Stimmung im Publikum hochfährt, lässt es sich Patrick nicht nehmen, mit seinem Handy Videos vom Publikum, der Band und sich selbst zu drehen, die später auf Social Media zu finden sein werden. Womöglich durch diese Ablenkung wirkt der Gesang gegen Ende an mancher Stelle etwas schwach. Das Publikum lässt sich davon aber nicht stören und feiert nach rund 90 Minuten zu „Hey Man Nice Shot“ und der Zugabe „So We Quit“ ein begeistertes Finale.
Setlist FILTER:
• You Walk Away
• The Drowning
• For The Beaten
• What Do You Say
• Face Down
• (Can’t You) Trip Like I Do
• Obliteration
• Jurassitol
• Take A Picture
• Captain Bligh
• Dose
• It’s Gonna Kill Me
• American Cliché
• Drug Boy
• Welcome To The Fold
• Hey Man Nice Shot
• So I Quit
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