Feuerschwanz
Hexentanz Festival
Konzertbericht
FEUERSCHWANZ
Den Anfang machten am übervölkerten Sonntag die Spielmänner von FEUERSCHWANZ, die schon letztes Jahr dabei waren und durch ihre nicht unbedingt ernsthafte Aufarbeitung der Renaissancemusik vollkommen verdient viele Freunde gewonnen haben. Mit dem bald erscheinenden neuen Album „Met & Miezen“ hatte man desweiteren jede Menge neuer Songs im Gepäck, die für eine Mittagsband erstaunlich zahlreich gefeiert wurden. Vielleicht lag es aber auch daran, dass mit FEUERSCHWANZ noch die mittelalterlichste Musik des ganzen Festivals spielten, da bei den kommenden Bands die Leier mit den Stahlsaitern Hand in Hand ging.
CULTUS FEROX
Was im Falle von CULTUS FEROX aber noch sehr gut funktionierte. Konnte ich die Band letztes Jahr schon in Illingen sehen, war ich dieses Mal aufgrund der deutlich besseren Abmischung (nach längerer Umbaupause) noch begeisterter. Großartige Songs wie „Verlorene Seelen“ und „Aussatz“ taten da ohnehin alles Weitere um die Norddeutschen nicht allein in der saarländischen Hitze stehen zu lassen. Auch das weibliche Bandmaskottchen „Schmetterling“ durfte wieder das eine oder andere Mal auf die Bühne klettern, aufgrund der streng bemessenen Festivalszeit fielen größere Stripeinlagen aber aus. Daher hatte man auch nach dem Auftritt das Gefühl, diesmal besonders genickschädigend die Haare geschüttelt zu haben, während man letztes Jahr eher Speichelreste aus den Mundwinkeln kratzen musste.
SCHELMISH
Mit SCHELMISH kamen dann noch viel größere Kultfiguren aus der Mittelalterwelt auf die Bühne (nachdem sie im Intro noch als acht Wahnsinnige beschimpft wurden), um neues aus dem aktuellen Album „Mente Capti“ (wir erinnern uns an katastrophale Kopierschutzmaßnahmen) zu spielen. Ob sie damit aber die beste Wahl getroffen haben, bleibt fraglich. Fest steht, dass man sich gerne an die Festivalstimmung anlehnte und auch die alten tranceartigen Spielmannssachen zugunsten modernem Gitarrenrocks ablegte, selbst wenn der einzige richtig folkige Song „I Won’t Follow You Up To Carlow“ noch am enthusiastischsten aufgenommen wurde. Mittelalterliche Melodien werden nämlich nicht zwangsläufig besser, wenn man träge Powerchords drüber spielt, und auch die neuen SCHELMISH-Rocksongs können sich nicht mit Konkurrenz wie SALTATIO MORTIS oder den vergangenen CULTUS FEROX messen. Etwas darüber hinweg trösten konnte aber die gewohnt sympathische Bühnenpräsenz mit Luzi, der laut Frontmann Dextro zum ersten Mal seit Gründung der Band eine Ansprache auf der Bühne hielt, und zwischendurch auch den aus der „Coetus“-DVD bekannten Strip hinlegen durfte. Mit dem „Ring Of Fire“-Cover aus „dem mittelalterlichsten Land der Welt“ räumte man dann die Bühne für die LETZTE INSTANZ.
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