Festung Open Air 2008

Konzertbericht

Konzert vom 2008-05-10 | , Bitterfeld

Obwohl ANGEL CORPSE eigentlich einer der Gründe für mich waren, die Anreise in den Osten anzutreten stehe ich nun eher kaputt und geschafft vor der Bühne. Zu kräftezehrend war der vorangehende Gig von REVENGE und die Sehnsucht nach einem kühlen Bier und einer Sitzgelegenheit macht sich breit. Da aber Helmkamp, Frontmann bei beiden Kappellen, immer noch glänzend bei Stimme ist und die Band an sich ohnehin hervorragend in Form ist lasse ich mich doch dazu hinreißen mir den Abriss ein weiteres Mal zu geben. Und es sollte sich lohnen. Geboten wird Material quer durch die Bandgeschichte, wobei mir persönlich die Songs des neuen Albums “Of Lucifer And Lightning” und Klassiker der Marke “Wolflust” am ehesten zusagen. Man merkt der Band jedenfalls ihre Spiellaune an, wobei ich mir vorstellen könnte, dass sich das Ganze in einem kleinen Club sogar noch einen Zacken besser machen würde. Nichtsdestotrotz gelungener Gig der Amerikaner der jedoch die Intensität von REVENGE nicht ganz aufrecht erhalten kann.

Der Samstagsheadliner sollte dann seinem Anspruch vollends gerecht werden. Mehr als brechend voll war es nun vor der Bühne und Sprechchöre im Vorfeld des Auftritts machten klar, dass NIFELHEIM für ihre Anhänger noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Das beweisen die Herren dann auch auf der Bühne, posen was das Zeug hält und lassen sich abfeiern. Für meine Geschmack verhält es sich bei den Schweden jedoch so, dass mir das Ganze etwas zu aufgesetzt und künstlich am Leben erhaltend wirkt. Man sieht den Herren ihr Alter durchaus an, die fittesten an ihren Instrumenten sind sie auch nicht mehr (was nicht heißen soll, dass die Songs technisch schlecht dargeboten wurden) und viel mehr als posen ist eben an stageacting nicht. Knaller wie “Satanic Sacrifice” werden jedoch trotzdem wie eine Gottheit von den Anhängern der Band abgefeiert, die Stimmung ist nahezu ausgelassen und das Verhältnis Band-Publikum scheint durchaus zu stimmen. Leider nicht (mehr) mein Fall. Jedoch sollte man hier eher an die Reaktionen im Publikum denken und NIFELHEIM eine würdig erfüllte Headlinerposition zusprechen.

Für mich endet also der Samstag bereits zu diesem Zeitpunkt, denn ENFORCER als obligatorische Heavy Metal Band, die jeden Samstag als Rausschmeißer auf dem Festung Open Air dient, habe ich mir dann kurzerhand gespart. In jedem Fall konnte der erste Festivaltag musikalisch und organisatorisch überzeugen und so mache ich mich nach getaner arbeit (Metal und Alkohol en Masse) auf in mein Zelt. Es soll ja so etwas wie Schlaf geben, so munkelt man im Untergrund jedenfalls!

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09.06.2008

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