Festung Open Air 2008
Konzertbericht
Das nächste Death-Metal-Brett stand also zur Debatte, und das von PURGATORY zelebrierte Todesblei fiel wesentlich technischer und “gefrickelter” als das von BLASTING STORM aus. Mir persönlich sagte das Ganze leider überhaupt nicht zu (zumal mein Bier mittlerweile alle war), womit ich allerdings relativ alleine dastand. Denn das mittlerweile doch leicht an Gewicht zugenommene Publikum schien durchaus Spaß an der Band zu haben.
Dass die Griechen von RAVENCULT ebenfalls ihren Hut ziehen mussten dürfte eine Menge Festvalbesucher in Anbetracht des Ersatzes sehr gefreut haben. Denn kurz nach dem Auftakt von FATAL EMBRACE wird recht fix klar, dass es sich hierbei, trotz des Alters der Band, um eine äußerst anregende Liveband handelt, die es schafft schon zur frühen Stunde jede Menge Leute für sich zu begeistern. Nahezu jeder Song der Thrasher wird vom Publikum frenetisch gefeiert und spätestens beim IRON MAIDEN Cover “Killers” hat der letzte Anwesende den Daumen gehoben. Der mittlerweile druckvolle und klare Sound tut sein Übriges um einen überraschend gelungen Auftritt ins rechte Licht zu rücken.
Eine der wenigen eindeutig im Black Metal wildernden Bands des Festivals sollten dann die Norweger von SVARTAHRID sein, und so frostig wie die Musik sollten auch die Publikumsreaktionen ausfallen. Vielleicht liegt es ja auch an der zu diesem Zeitpunkt im Zenit stehenden Sonne, die zu schaffen macht und nur wenig Laune auf nordischen, wenngleich melodiös anmutenden Metal verbreitet. An mir sind die Nordlichter jedenfalls eher vorbeigerauscht ohne dass ich groß Notiz von dem eher statisch wirkenden Geschehen auf der Bühne nehmen hätte können. Dem ein oder anderen im Publikum schien jedoch das Herz aufzugehen, vielleicht auch aus dem Grund, dass es im Laufe des Wochenendes nur wenig reinrassigen Black Metal zu hören geben sollte.
Gespannt war ich im Vorfeld, was Daniel Bragman und seine Mannen von TYRANT so zustande bringen würden. Allen musikalischen Veränderungen zum Trotz hat man eben doch noch im Hinterkopf dass der Typ da vorne mit VINTERLANDs Debutalbum so manch besondere Stunde beschert hat. Die Antwort fällt allerdings eher kurz und knapp aus: Er fällt einfach in die Boxen. Einfach so. Alkohol sei Dank. Witzig ist das Ganze ja, gerade in Anbetracht der Tatsache dass die Schweden ihre Sache auch musikalisch wirklich gut machen und man selber schon leicht einen an der Klatsche hat. Und wer es schafft an diesem Nachmittag so richtig dick groovenden Death Metal zu zelebrieren, der rotzig und oldschoolig rüberkommt und dabei zusätzlich wirklich Spaß macht, geschätzte 400,2 Promille zum Trotz, hat seine Qualitäten in meinen Augen bewiesen, hehe. Sehr guter Auftritt der die Erwartungen erfüllen konnte und dabei noch den ein oder anderen Schmunzler als Gimmick im Gepäck hatte. Prima!
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