Fear Factory
Fear Factory

Die größte Überraschung gab es direkt zu Beginn dieses Billing-Monsters. Entgegen aller Erwartungen eröffneten EKTOMORF. Das spiegelte sich wohl auch in den noch geringeren Zuschauerzahlen wider. Ich hätte locker ein Fünf-Mann-Zelt inklusive Liegewiese, Liegestuhl, Grill und Sonnenschirm im Zuschauerraum aufstellen können und keiner hätte sich beschwert. Das tat der Stimmung bei den Frühaufstehern jedoch keinen Abbruch und die Ungarn mähten direkt mit ihrem tighten Opener „I Know Them“ alles nieder. Der Sound war sehr gut und das brauchten die vier Mannen auch für ihren zweiten Nackenbrecher „Destroy“. Ich bin ja wirklich nicht sehr hoch gewachsen, aber im Backstage Bereich konnte ich feststellen, dass mir der schmächtige Sänger Zoltàn Farkas gerade einmal bis zur Schulter geht. Vor der Bühne nun stellte sich die Frage: Wo holt der Typ diese brachiale Wucht in seiner Stimme her? Mit unglaublicher Power und noch mehr Spielfreude setzten sie ihr Set fort. Dabei kamen neben dem neuesten Album auch ihre älteren Werke „I Scream Up To The Sky“ und „Kalyi Jag“ nicht zu kurz (hier noch mal an alle, die denken, Ektomorf seien Newcomer: „Destroy“ ist schon ihr fünftes Album!). Zoltàns Bruder Csaba am Bass übernahm für den exotischen Teil von „Sunto Del Mulo“ den Gesang und erzeugte bei einigen Gänsehaut. Nach einer halben Stunde war jedoch mit „Fire“ Schicht im Schacht und der erste Appetizer lag hinter uns. Interessant zu sehen war, wie dankbar Ektomorf sich für jeden Applaus und Jubel zeigten. Sie waren fast schon überrascht, solch eine Resonanz zu erfahren. Genau das macht eine Band sympathisch. Nicht minder sympathisch war, dass sie sich nach ihrem Auftritt im Publikum blicken ließen und sich nicht scheuten, den Kontakt zu ihren Fans zu suchen – Respekt! Für alle, die den Gig verpasst haben, hier die Setlist: I Know Them, Destroy, You Leech, A.E.A., Gypsy, Sunto Del Mulo, Fire. Und nach diesem Klasse Beginn gebe ich ab zu meinem Kollegen an der Theke. (David)