Faun
live in der Dresdner Lukaskirche
Konzertbericht
FAUN haben sich für die kalten Wintermonate für ihre Fans etwas Passendes ausgedacht. Sie zogen in akustischem Gewand durch die Kirchen der Republik und präsentierten in intimer Atmosphäre ruhige Mittelalterstücke und folkige Balladen. So waren sie am 24. November zu Gast in der Dresdner Lukaskirche.
Pünktlich und ohne Vorband betraten die fünf Musikerinnen und Musiker die Bühne. Bevor das erste Lied ertönte, hieß Oliver s. Tyr das Publikum mit herzlichen und humorvollen Worten Willkommen und erklärte kurz für neu Dazugekommene das Konzertprinzip, das heißt folkloristische Stücke ohne elektronische Verstärkung. Mit einem wirklich alten Song, “Ne Aludj El“, wurde dann auch musikalisch der Abend eröffnet, an dem es einiges zu sehen und hören gab. Wer vermutet, dass FAUN auf solchen Konzerten ausschließlich neuere, poppige Töne erklingen lassen, der irrt. Von Liedern aus dem “Buch der Balladen“ wie das Kinderlied “Tanz über die Brücke“ oder die “Belle Dame Sans Merci“ bis hin zu älteren Stücken der Marke “Karuna“ wurde dem Fanherz viel geboten.
Von aktuelleren Veröffentlichungen gab es jedoch auch einiges zu hören. So wurde bereits recht früh am Abend die verträumte und wunderschöne Bandhymne “Alba“ ebenso gespielt wie “Sonnenreigen (Lughnasad)“ vom aktuellen Album “Midgard“, welches seine Melodie live deutlich besser entfalten konnte als auf der Platte selbst. Apropos “Midgard“: Hiervon wurde im Laufe des Konzertes erstaunlich wenig gespielt. Stücke wie “Odin“ oder “MacBeth“ hätte wunderbar in ein derartiges Set gepasst. Nun ja, sei es drum, den Fans und der Band machte der Abend auch so sichtlich Spaß.
Oliver s. Tyr führte mit allerlei unterhaltsamen und informativen Ansagen durch das Programm, während er es auch irgendwie hinbekam gefühlt Hundert Instrumente zu spielen. Doch auch die restlichen Musikanten von FAUN zeigten an diesem Abend ihr Können. Während Fiona Rüggeberg durch ihren virtuosen Umgang mit allerlei Blasinstrumenten beeindruckte, zeigte Katja Moslehner was für eine gewaltige Stimme in ihr steckt. Musikalisch hochwertiger konnte der Abend kaum gestaltet werden! Als letztes Stück der ersten Hälfte wurde so der eindrucksvolle Mariengesang “Cuncti Simus Concatentes“ angestimmt.
Nach einer Pause von etwa 20 Minuten ging das Programm zunächst als Trio weiter. Hier wurden einige Instrumentalstücke, die häufiger an diesem Abend erklangen, gespielt, unter anderem die atmosphärische und zugleich seltsam beschwingte “Polska Fran Larsson“. Generell hatte man das Gefühl auf eine Reise quer durch die verschiedensten Kulturen genommen zu werden. Von Spanien über alle Teile Großbritanniens bis hin zur nordischen Mythologie wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. So wurden “Adam Lay Ybounden“ und der Klassiker “Die Rabenballade“ zu echten Highlights.
FAUN machten dieses Konzerterlebnis durch eine eindrucksvolle Mischung aus vertonten Gedichten und Erzählungen, Mythen sämtlicher Kulturen und allerlei internationalen Tänzen zu etwas ganz Besonderem. Mit dem “Sigurdlied“ und der A-Capella-Nummer “Subrali Sa Se Subrali“ ließ man so ein rundum schönes Konzert zu Ende gehen.
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