Farmer Boys
The Farmer Boys are back in town
Konzertbericht
Die Farmer Boys waren lange verschollen, jetzt meldeten sie sich zurück mit drei Comeback-Konzerten und einer EP. Ihr wollt wissen, ob die Bauernbuben ihre Äcker noch pflügen können? Wir waren in Stuttgart, um das für Euch herauszufinden.
Galerie mit 24 Bildern: Farmer Boys live in Stuttgart im April 2017
Die letzten Konzerte spielten die FARMER BOYS 2008 und auf dem Summer Breeze 2011, die letzte CD liegt sogar schon 13 ganze Jahre zurück, aber jetzt sind sie wieder da, die schwäbischen Bauernbuben. Offiziell aufgelöst hatten sie sich ja nie, trotzdem war es eine Riesenüberraschung, dass sie nun wieder aktiv sind.
Die Vorzeichen stehen nicht gut für die Farmer Boys
Im Stuttgarter LKA Longhorn haben sich fast 1000 Leute eingefunden, aber die Gesichter werden immer länger, bis die Band mit 40 Minuten Verspätung die ersten Riffs in die Menge entlässt. Es ist schon mutig, so ganz aus dem Nichts aufzutauchen und darauf zu vertrauen, dass die alten Fans von Anno Tobak drei Konzerthallen füllen. Und wer braucht schon Vorbands? Die FARMER BOYS jedenfalls nicht. Sänger Matthias Sayer ist heiser, die Technik liefert über den Abend immer wieder kleinere und größere Pannen. Eigentlich hätte das Konzert ganz schön in die Hosen gehen können.
Aber ein Bauer tut einfach, was ein Bauer tun muss
auch wenn ihm der Gegenwind um die Ohren pfeift. „The boys are back in town!“ vermeldet Matthias „Matze“ Sayer und schon mit dem ersten Song „When Pigs Fly“ ist das alte FARMER BOYS Livefeeling wieder da. Die Riffs sind genauso geradlinig und heavy wie eh und je und überhaupt klingen die Jungs auf der Bühne wieder härter als auf ihren Alben.
„The Other Side“ und „Prized“ bringen die Meute auf Betriebstemperatur und dann kommt schon der erste neue Song, nämlich „You And Me“ und das wird vom Publikum genauso gut aufgenommen wie die alten Songs. Erstaunlicherweise singen die Fans schon kräftig mit und auch ein amtlicher Pit bildet sich, hier wird aber eher Pogo getanzt als gemosht.
Auch mit neuen Bandmitgliedern ist der Vibe schnell wieder da
Die Farmer Boys haben Gründungsmitglied Ralf Botzenhart wieder an den Bass zurückgeholt, am Keyboard steht jetzt Richard Due und am Schlagzeug sitzt Timm Schreiner. Die neuen Bandmitglieder fügen sich gut ein und die Stimmung steigert sich von Song zu Song, weder die Band noch das Publikum lassen sich von technischen oder stimmlichen Aussetzern die Stimmung verderben. Matze lässt das Publikum viel singen, das frisst ihm wie früher aus der Hand.
Als besonderes Schmankerl gibt es „When A Chicken Cries For Love”, das ich noch nicht live gehört habe und natürlich „Never Let Me Down Again“, das DEPECHE MODE-Cover. Auch ein schönes Gitarrensolo von Alex Scholpp (TIEFLADER, TARJA TURUNEN) darf nicht fehlen, beginnend mit schnellen, hohen Tonfolgen, dann immer tiefer und dreckiger werdend. Aber letztendlich sind es die deftigen, unverblümten Riffs, die die Musik der FARMER BOYS ausmachen und auch heute das Publikum zu Höchstleistungen anspornen. Die Meute tobt und sogar ein paar Crowdsurfer rocken das LKA.
„We came To Stay!“
Am Schluss kocht der Schuppen, Band und Fans sind gleichermaßen glücklich und verschwitzt. Matze verspricht: „We came to stay!“ und „Here Comes The Pain“ singt das Publikum dann fast im Alleingang. Mit der letzten Zugabe „Turn The World To Ice“ schließen die Bauernbuben ihr Set ab und verabschieden sich mit Verbeugungen und ein paar La Ola-Wellen, die sie dem erschöpften Publikum noch abverlangen. Ganz stark!
Die Band kommt sogar noch für ein paar Autogramme und etwas Smalltalk zum Merchandise-Stand und irgendwie will keiner heimgehen. Sogar die sonst so eifrige Security verschiebt das Aufräumen auf später und lässt die Stimmung ungewöhnlich lange ausklingen. Jetzt sind wir mal gespannt auf das kommende Album!
Setlist:
- When Pigs Fly
- The Other Side
- Prized
- You And Me
- We Sow The Storm
- Like Jesus Wept
- The World Is Ours
- End Of All Days
- Home Is Where The Stars Are
- The Good Life
- Where The Sun Never Shines
- If You Ever Leave Me Standing
- Farm Sweet Farm
- When A Chicken Cries For Love
- Barnburner
- Guitar Solo
- Stay Like This Forever
- Never Let Me Down Again (Depeche Mode Cover)
- Revolt
- Here Comes The Pain
- Turn The World To Ice
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