Evergrey
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Konzertbericht
Um 21.25 Uhr ging dann endlich das Licht aus und die ersten Klänge von „Ginnungagap“ schallten aus den Boxen. Nach und nach gesellten sich alle beteiligten Musiker auf die Bühne, deren es am Ende dann zehn waren. Neben Mastermind Christopher Johnsson und seinen Bandmitgliedern an Bass, Gitarre und Schlagzeug war noch ein sechsköpfiger Chor mit von der Partie, in dem ich auch eine alte Bekannte wieder erspähte. Sarah Jezebel Deva, ihres Zeichens Backgroundsängerin bei Cradle Of Filth, wie Azazel und ich beim Tattoo The Planet-Festival in Düsseldorf schmerzhaft erfahren durften, war nun bei Therion für einen Teil der weiblichen Vocals zuständig. Ein wenig mulmig war mir dabei schon zumute, lag sie doch bei COF einige Male gehörig neben der Spur. Heute Abend machte sie, abgesehen von „Raven Of Dispersion“ ihre Sache aber recht ordentlich. Doch jetzt zu den wichtigen Dingen dieses Abends. Schon der Opener „Ginnungagap“ manifestierte einmal mehr, dass Therion eine erstklassige Liveband ist, bei der aber leider aufgrund der räumlichen Beschaffenheit von Locations wie der Hafenbahn die klassischen Parts vom Band kommen mussten. Aber das war ja vorher sowieso jedem klar, weswegen es nicht negativ ins Gewicht fiel. Vor dem Publikum breitete sich somit ein fesselnder, bombastischer Soundteppich aus, der in dieser Form seinesgleichen sucht. Und siehe da, Therion schienen ihr Versprechen in die Tat umzusetzen. Als zweites Stück wurde uns „Riders Of Theli“ vom 95er Album „Lepaca Kliffoth“ um die Ohren gehauen. Als Christopher Johnsson dann ein wenig später noch ein Medley aus Liedern der ersten drei Alben ankündigte, das unter anderem aus Perlen wie „A Black Rose“, „Symphony Of The Dead“ oder „Baal Reginon“ bestand, brachen in meinem und ein paar anderen Nacken alle Dämme. Fans, die erst später auf Therion gestoßen sind und demnach diese Songs nicht kannten, fanden aber offensichtlich auch ihren Gefallen am alten Death Metal-Material der Schweden, denn die Reaktionen auf diese im Vergleich zu den neueren Sachen doch recht verschiedenen Songs waren auch durchweg positiv. Natürlich wurden die Stücke der aktuelleren Alben nicht vernachlässigt und so fügten sich Songs wie „Wine Of Aluqah“, „Flesh Of The Gods“, „Seawinds“ oder „The Rise Of Sodom And Gomorrah“ zu einem perfekten Ganzen zusammen, das einem im Zusammenspiel mit Stücken des neuen Albums wie „Schwarzalbenheim“, dem überragenden „Asgard“ und dem Titeltrack „Secret Of The Runes“ die Freudentränen in die Augen trieb. Als dann in der ersten Zugabe auch noch die beiden besten Lieder („To Mega Therion“ und „Cults Of The Shadow“) des besten Therion-Albums („Theli“) in die Menge gefeuert wurden, gab es wohl keinen, der schon genug hatte. So war dann auch eine zweite Zugabe unausweichlich, die am Ende echten Happeningcharakter hatte. Die Leadvocals übernahm einer der Chorsänger, der als Backgroundchor, einige Crewmitglieder und Musiker der Supportbands auf die Bühne holte, damit am Ende alle mit einem strahlenden Christopher Johnsson in der Mitte Accepts „Balls To The Wall“ dem nun restlos begeisterten Publikum präsentierten. Somit haben Therion alle ihre Vesprechen gehalten. Viele alte Songs wurden gespielt und die Band stand 115 Minuten auf den Brettern. Soviel bekommt man selten für 33 DM geboten, weswegen ich jedem, der diese Band live noch nie genießen durfte, nur raten kann, dies unbedingt nachzuholen. Ich habe die Mannen um Christopher Johnsson jetzt zum fünften Mal gesehen und sie werden immer besser und vor allem nie langweilig.
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Evergrey und Therion auf Tour
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