Euroblast Festival
Euroblast - The Ninth Coming: Der große Festivalbericht 2013
Konzertbericht
Die aus Kanada stammenden THE AGONIST machen es im Anschluss auf der Mainstage deutlich besser. Ihre ziemlich eigenwillige Intepretation von Modern Metal überzeugt zwar nicht jeden im Saal – allerdings liefert die Band um Fronterin Alissa White-Gluz eine ausgesprochen starke Performance ab, die ich ehrlich gesagt in dieser Form nicht erwartet hätte. Und so ist die Truppe nach einer äußerst kurzweiligen Stunde die erste Überraschung des Festivals. Vor allem was Frau White-Gluz am Mikro veranstaltet, verdient höchsten Respekt – vom eingängigen Clean-Refrain bis zum bitterbösen Growl hat die Kollegin alles drauf. Stark!
Galerie mit 5 Bildern: The Agonist - Euroblast Festival - The Ninth ComingDie niederländischen Experimental-Metaller TEXTURES setzen im Anschluss noch einen drauf. Bei ihren letzten Konzerten hatte mich die Truppe aus Tilburg nicht immer überzeugen können, heute liefern sie jedoch eine wahre Demonstration ab, wie man modernen und vertrackten Metal darzureichen hat. Absolut tight und spielerisch über jeden Zweifel erhaben serviert der Sechser einen Kracher nach dem anderen – die ausdauernde Menge dankt es immer wieder mit Beifallsstürmen.
Galerie mit 8 Bildern: Textures - Euroblast Festival - The Ninth ComingDas wahre Highlight des Abends sollte allerdings erst noch folgen – und zwar in Form der absolut großartigen DEAD LETTER CIRCUS. Die Organisatoren beweisen hier ein ausgesprochen glückliches Händchen, denn der etwas zurückhaltendere und filigranere Experimental/Alternative der Australier könnte den Tag nach vielen sehr anspruchsvollen Bands nicht besser beenden. Packende Songs, packende Stimme (was für ein saustarker Sänger ist dieser Kim Benzie eigentlich???), packende Atmosphäre – ein wahrliches Spektakel.
Galerie mit 13 Bildern: Dead Letter Circus - Euroblast Festival - The Ninth ComingWas will man nachts um ein Uhr noch mehr? Genau – man will auf’s Maul. Und deswegen geht es im Anschluss ab zur Blastnight.
BLASTNIGHT
Eigentlich als Afterburner-Event angedacht, leidet die Blastnight massiv an der Zeitverschiebung des Spielplans. So müssen die Lokalmatadore von AYAHUASCA parallel zu den noch zockenden TEXTURES anfangen. Dementsprechend wenige Zuschauer verirren sich auch in den Keller, um sich den Gig anzusehen. Die Dschungelkinder lassen sich davon aber nicht beirren und spielen mit fliegenden Dreads (passend zu der afrikanischen Bühnendeko) ein ordentliches Set. Ohne Sänger, aber mit viel Elan gibt es hier groovigen Death Metal mit modernen Einflüssen (GOJIRA). Vor allem die Percussion-Einlagen am Ende machen den Klang richtig voll und bringen die Leute zum Bangen.
Galerie mit 4 Bildern: Ayahuasca - Euroblast Festival - The Ninth ComingAls HUMANITYS LAST BREATH beginnen, hat der Headliner oben bereits die Bühne verlassen – im Keller wird es also richtig voll. Die Schweden nutzen diesen Glücksgriff voll aus. Dicke Riffs und Breaks und ein unermüdlich brüllender Frontmann, dazu maschinengewehrartige Rückendeckung von der Schießbude – da kann nicht mehr viel schief gehen. Tut es auch nicht.
Als Exoten dürfen DER WEG EINER FREIHEIT auf dem Euroblast gelten – das sind die Schwaben aber auch auf jedem Black-Metal-Event. Die Band beschreitet mit ihrer atmosphärischen Musik interessante Wege, ist meilenweit vom „kultigen“ Kellersound und Spielvermögen zahlreicher Genrekollegen entfernt und transportiert eine wohlige Traurigkeit und Melancholie im Sound. Erwartungsgemäß ist der Gig auf diesem Festival kein Triumphzug, eine ansehnliche Menge zollt aber verdienten Respekt.
Galerie mit 5 Bildern: Der Weg Einer Freiheit - Euroblast Festival - The Ninth ComingDie Hälfte der Band bleibt direkt auf der Bühne, denn drei der Musiker leben mit FUCK YOU AND DIE ihre andere musikalische Seite aus. Und diese ist technisch-symphonischer Death Metal mit schönen Melodien und fiesem „Auf die Fresse“-Geknüppel. Leider ist es mittlerweile so spät geworden, dass die Jungs fast vor einem leeren Raum spielen müssen. Davon lässt man sich aber nicht groß stören – und wenn Fronter Roman sich nicht gerade die Lunge zerbrüllt, macht er sympathische Ansagen in drei Sprachen. So endet die Blastnight unverdient unbesucht. An den Bands lag es jedenfalls nicht. Für das metal.de-Team heißt es nun aber schleunigst: Ab nach Hause!
Galerie mit 10 Bildern: Fuck You And Die - Euroblast Festival - The Ninth ComingInteressante Alben finden
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