Euroblast Festival
Der große Festivalbericht: So war das Euroblast X 2014 in Köln
Konzertbericht
Das Euroblast Festival in Köln hat sich mittlerweile zu einem internationalen Event der modernsten und technischsten aller Metal-Subgenres entwickelt. Während der Großteil der Headbanging-Fraktion gar nichts von der Existenz des halben Line-Ups weiß, besuchten täglich rund 1.000 zahlende Gäste die zweite Blast-Ausgabe in der neuen Essigfabik-Location. Grund genug, um unser Expertenteam – bestehend aus Anton Kostudis, Eugen Lyubavskyy und Alex Klug – Anfang Oktober nach Köln zu entsenden, um das Ganze mal unter die Lupe zu nehmen. Lest in der Folge, was die Herren aus der Domstadt zu berichten haben. HIER gibt es außerdem ein Interview mit dem Veranstalter.
Im Vergleich zum letzten Jahr hatte diesmal auch der Wettergott ganz viel Bock auf Prog und Djent, denn es kommt einem fast wie eine andere Jahreszeit vor: Während man sich im vergangenen Jahr bei ungemütlichen Temperaturen im Hof den Allerwertesten abfror, scheint dieses Mal durchgehend die Sonne und sorgt bei allen Beteiligten für allerbeste Stimmung zwischen den Gigs. Gleich geblieben ist dagegen die musikalische Qualität und die familiäre Atmosphäre trotz hochgradig besetzten Billings. Ein bisschen geht es auf dem Euroblast zu wie auf einer Messe – Musiker, Fans, Hersteller, Presse und Veranstalter vermischen sich nahtlos und tauschen sich über Techniken, Equipment (wie viele Saiten passen noch auf ein Brett?) und die neusten heißen Eisen im Bandbereich aus. Kein Wunder, denn so gut wie jeder Besucher des Festivals ist selbst als Musiker aktiv. (Eugen)
Eigentlich hätte ich es bei dieser Einleitung des Kollegen belassen können. Kann ich aber nicht. Der Grund: Ich möchte – zugegeben: sinnloserweise – an dieser Stelle noch Folgendes loswerden: Autofahren im Ruhrpott ist wie der Besuch auf einer dieser Familienfeiern, auf der du eigentlich nicht sein willst. Du weißt, es hat einen Sinn. Aber es schlägt dir auf lange Sicht merklich aufs Gemüt. Man bewegt sich mit einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von 67 km/h durch einen niemals endenden Strom aus gleichermaßen angespannten Menschen, die mit verbissenem Blick das Wochenende (in diesem Fall: den Feiertag) herbeisehnen. Um ihr Ziel zu erreichen, gehen diese Leute keinerlei Kompromisse ein. Eiskalt geschnitten, obendrauf gibt’s den Finger. Klar, die machen das jeden Tag. Da bist du mit deinem Mittelklassewagen samt Dresdner Kennzeichen natürlich der Letzte, dem Gnade gewährt wird. Und das Schlimmste: Während man sich meterweise auf dem Asphalt abmüht, tickt die große, imaginäre Uhr erbarmungslos herunter. Noch 20 Minuten bis zur ersten Band. Noch 19 Minuten, 18, …das, liebe Freunde, macht wirklich keinen Spaß. Vielmehr: Es ist Folter. Und kann einen ambitionierten Musikredakteur voller Vorfreude auf ein bevorstehendes Festival innerhalb von drei Stunden zerbrechen. (Anton)
Lieber Anton, willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands. (Alex)
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37299 Reviews und lass Dich inspirieren!
Ach, da werden tolle Erinnerungen wach. Klasse Bericht!