Escalation Fest 2023
Der Festivalbericht

SWISS & DIE ANDEREN positionieren sich gegen Rechts

Galerie mit 28 Bildern: Swiss & die Anderen - Escalation Fest 2023

Die Rudolf-Weber-Arena war zwar den ganzen Tag über sehr gut gefüllt, nun sind inzwischen auch die meisten Plätze der Tribüne besetzt und im Innenraum wird es schön kuschelig. Perfekte Voraussetzungen für die Hamburger Truppe SWISS & DIE ANDEREN, die Punk mit deutlichen Rap-Einflüssen spielen. Im Innenraum wird zu beinahe jedem Song gemoshed und getanzt, während ein bekannter Hit nach dem anderen zum Besten gegeben wird – „Besteste Band“ oder Punkah auf Sri Lanka“ dürfen dabei natürlich nicht fehlen. SWISS & DIE ANDEREN positionieren sich immer wieder deutlich gegen Rechts und machen klar: Seenothilfe ist ein Menschenrecht. Dazu lassen sie symbolisch einen Fan mit einem Schlauchboot durch die Menge crowdsurfen – ob die Aktion nicht eher einfach ein Spielchen mit dem Publikum ist oder die tatsächlich wichtige politische Botschaft gut rüberbringt, darüber lässt sich sicherlich streiten. Mit „Linksradikaler Schlager“ – einem waschechten Schlager-Hit – geben SWISS & DIE ANDEREN dann die Bühne frei für ELECTRIC CALLBOY, die sich auf ein sehr gut vorgeheiztes Publikum freuen dürfen.

Eskalation mit ELECTRIC CALLBOY in Oberhausen

Galerie mit 30 Bildern: Electric Callboy - Escalation Fest 2023

„Ey das ist so krass! Das ist unser eigenes Festival!“ – offenbar können ELECTRIC CALLBOY selbst immer noch nicht ganz fassen, was für eine krasse Karriere sie in den letzten Jahren hingelegt haben. Die Jungs aus Castrop-Rauxel sind gerade von ihrer Nordamerikatour zurückgekehrt und es ist von Anfang an zu spüren, wie emotional sie ihr eigenes Festival erleben. Schließlich brachten sie 2012 ihr erstes Album „Bury Me In Vegas“ raus, der internationale Erfolg kam deutlich später mit dem viralen Hit „Hypa Hypa“ in 2020. Inzwischen spielen ELECTRIC CALLBOY auf den großen Bühnen der Welt und nicht mehr in kleineren Schuppen. Die eskalative Stimmung ist dabei aber schon immer Markenzeichen ihrer Live-Auftritte – nun wird sie inzwischen mit Pyro-Technik und LED-Wänden sehr passend untermalt. ELECTRIC CALLBOY haben sich für diesen Auftritt nicht Lumpen lassen: Für den Hit „Castrop X Spandau“ kommt Kalle Koschinsky mit auf die Bühne und organisiert die größte Wall of Death, die die Rudolf-Weber-Arena je gesehen hat. MEHNERSMOOS besuchen ELECTRIC CALLBOY auch nochmal auf der Bühne und geben wiederholt „Bir“ zum Besten. FUTURE PALACE Sängerin Maria Lessing unterstützt bei „Fuckboi“ und singt den weiblichen Part des Duetts live mit. Ein kleiner Upsi-Moment passiert natürlich trotzdem – ist ja schließlich live! – denn das Penis-Klavier funktioniert erst nicht. Sänger Nico bespaßt das Publikum gekonnt, während das Klavier repariert wird, die beiden Cover („Let it Go“ von Frozen und „I Want It That Way“ der Backstreet Boys) werden dann allerdings etwas flotter gespielt als sonst. ELECTRIC CALLBOY machen so viel Spaß, dass der Auftritt fast schon plötzlich sich dem Ende zuneigt. Nach einer stabilen Summe von 19 Songs verabschieden sich ELECTRIC CALLBOY von der Rudolf-Weber-Arena, die Fans strömen glücklich in Richtung Parkhäuser und öffentlichen Nahverkehr.