Equilibrium
Helion Festival 2010
Konzertbericht
Das Helion-Festival hat dieses Jahr zum dritten Mal in München seine Pforten geöffnet. Natürlich zieht es wieder viele Metaller ins Backstage wie die Motten ins Licht. Denn mit dem Werk und der Halle wurden zwei hervorragende Locations gewählt. Also machen wir uns gegen Mittag auf ins 40 km entfernte München, aufgrund von Verkehrschaos und einer kleinen Autopanne kommen wir trotz eines überpünktlichen Starts ein wenig zu spät an.
BURDEN OF LIFE
Da wir erst gegen 14:50 Uhr das Backstage erreichen, bekommen wir von BURDEN OF LIFE nur noch die letzten eineinhalb Songs mit. Die Jungs versorgen die noch relativ spärliche Meute mit ihrem Melodic-Metal, bis auf ein paar wenige Headbanger ist jedoch noch Totentanz angesagt. Trotz gutem Sound will der Funke nicht überspringen und das Publikum nimmt den Opener eher gespalten auf.
ASPHAGOR
Langsam füllt sich das Backstage und so können ASPHAGOR in der etwas kleineren Halle einer relativ beachtlichen Zuschauermenge in die Augen blicken. Mit ihrem düsteren und atmosphärischen Black Metal treffen die Tiroler den Nerv der Gäste. Auch wenn die Band etwas steif und an manchen Stellen spielerisch etwas unsauber wirkt, schaffen es ASPHAGOR mit Leichtigkeit die Menge anzuheizen. Der österreichische Dialekt, welcher vollkommen Metal-untypisch rüberkommt, bringt ihnen sicherlich weitere Sympathiepunkte. Im Laufe des Gigs bilden sich die ersten Moshpits im Publikum und die Band erntet mit zunehmender Spielzeit einen immer beachtlicheren Applaus.
KROMLEK
Nun wird es im Werk Zeit für KROMLEK. Mit Ihrer Mischung aus Black- und Folk-Metal hat die Band die inzwischen doch recht anschauliche Zuschauermenge schnell im Griff. Die Besucher feiern die Band ordentlich ab und auch der erste Circle-Pit des Tages lässt nicht lange auf sich warten. Die Jungs können sowohl technisch als auch mit ihrer Performance auf ganzer Linie überzeugen, es herrscht auf der gesamten Bühne viel Bewegung und besonders Sänger Mr. Alphavarg heizt die Menge immer weiter an. Der Sound vor der Bühne ist optimal und so steht einem vollen Erfolg nichts im Weg – weiter so!
COMMANDER
Nach diesem Ausflug in den Pagan Metal kann man in der Halle eine der Münchener Vorzeigebands schlechthin erleben. Ich habe von COMMANDER noch nie einen schlechten Auftritt erlebt und das soll sich auch heute nicht ändern. Ihr Death/Thrash geht schnell in die Knochen und animiert zum Mitmachen, daran führt einfach nichts vorbei. Sänger Mick wirkt heute gut gelaunt und ist sichtlich erfreut, dass die Halle bis nach ganz hinten gut gefüllt ist. Dies nutzen die Jungs natürlich ausgiebig, um den Fans ein Best-of-Programm samt einem bisher unveröffentlichten Song um die Ohren zu hauen. Besonders die groovenden Parts kommen heute wie eine Urgewalt daher. Leider ist bereits nach 35 Minuten schon wieder Schluss für COMMANDER. Es hätte gerne mehr sein können und so hoffe ich, dass wir die Band bald mal mit einem längeren Set sehen.
THULCANDRA
Nach dem großartigen Auftritt von COMMANDER ist es nun an THULCANDRA, die Massen bei Laune zu halten. Hat man schon im Vorfeld viel Gutes von dieser Band gehört, so können die Jungs heute zeigen was in ihnen steckt. Mit einer spielerisch sauberen Leistung und einer extrem atmosphärischen Lichtshow umhüllen THULCANDRA das Publikum mit ihrem episch angehauchten Black Metal. Auch wenn nicht sonderlich viel Bewegung auf der Bühne herrscht, weiß die Band, auf was sie sich verlassen kann. Allein die Musik reicht schon aus, um den Hörer in den Bann zu ziehen und ihn nicht mehr loszulassen. Besonders Schlagzeuger Seraph überzeugt mit seiner großartigen Leistung hinter den Kesseln, während Steffen Kummerer mit seinem Gesang das Blut in den Adern gefrieren lässt. Auch wenn der Sound vor der Bühne leider nur durchschnittlich ist, geht diese Band eindeutig als die Überraschung des Tages hervor.
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