The Ultimate Principle Tour
Epica live in München 2017

Konzertbericht

Billing: Epica und Vuur
Konzert vom 29.11.2017 | Backstage, München

Nach einer kurzen Umbaupause dürfen dann EPICA beweisen, dass sie mit ihren Kompositionen absolut im Reinen sind und dadurch in der musikalischen Gesamtbetrachtung weit harmonischer wirken als ihre Landsleute. Und das gelingt ihnen so mühelos, dass dem Konzertbesucher sein Konzept von Zeit bald als allzu abstrakter Ansatz anmuten mag. Noch bevor man also die Gelegenheit hatte, sich darüber zu wundern, wie schnell die anderthalbstündige Show in „Consign To Oblivion“ ihren krönenden Abschluss gefunden haben wird, darf man sich Gitarrist Mark Jansen und seine Bandkollegen innerlich in breitester Zufriedenheit grinsend und die eigenen musikalischen Denkanstöße in den Hirnwindungen der Rezipienten resonierend vorstellen.

Etwas trivialer ausgedrückt macht die Show einfach verdammt viel Spaß. Wo Sängerin Simone Simons ihrer engagierten Gesangsleistung zum Trotz eine angenehme Ruhe ausstrahlt, lässt sich insbesondere Keyboarder Coen Janssen kaum bremsen, feuert das Publikum mit Gesten und Worten an und unternimmt zum Ende hin mit seiner bogenförmigen Keytar bewaffnet sogar einen kurzen Crowdsurfing-Ausflug. Kein Wunder also, dass sein deutlich sperrigeres Hauptinstrument auf Rollen gelagert werden muss, um seinem ausgeprägten Bewegungsdrang Rechenschaft zu tragen. Die Reaktionen seiner Mitmusiker machen dabei deutlich, dass EPICA als Band ein eingespieltes Team und sich auch für grundsympathische Albernheiten nicht zu schade sind.

Galerie mit 13 Bildern: Epica - The Ultimate Principle Tour 2017

Naheliegenderweise wird die Setlist vom noch immer aktuellen „The Holographic Principle“-Album und dessen überlangen Titelsongs dominiert. Mit „Wheel Of Destiny“ findet aber auch ein Stück von der erst im September nachgeschobenen „The Solace System“-EP Berücksichtigung. Längst hat aber die EPICA-Diskografie einen Umfang erreicht, der es im Rahmen der üblichen Spielzeit vollkommen unmöglich macht, alle zwingenden Bandhits zu berücksichtigen. So wartet man beispielsweise auf den Evergreen „Cry For The Moon“ vergebens, wird dafür aber immerhin durch Klassiker wie „Sensorium“, „Sancta Terra“ oder „Unleashed“ entschädigt.

Als besonderes Schmankerl lässt es sich natürlich auch Anneke van Giersbergen nicht nehmen, als Gast noch einmal die Bühne zu entern. Mit Simone Simons im Duett verleiht sie „Storm The Sorrow“ eine besondere Würze und sorgt allenthalben für Gänsehaut und begeisterte Jubelstürme. Lauter wird es höchstens noch im Zugabenblock, als mit „Beyond The Matrix“ die jüngste ohrwurmelige Geheimwaffe ausgepackt wird. Die Zeit vergeht wie im Fluge und das eröffnende „Edge Of The Blade“ gerade erst verklungen schien, geht es doch bereits auf Mitternacht zu, als wir uns selig grinsend bereits wieder auf den Heimweg machen.

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11.12.2017

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