Enforcer
No Guts. No Glory.-World Tour

Mit meiner Aussage von 2008, dass man diese junge Band aus Australien wohl zum letzten Mal in einem Club der Größe des Kölner Undergrounds sehen würde, lag ich nicht so ganz falsch. Aber immer der Reihe nach. AIRBOURNE kamen im Rahmen ihrer „No Guts. No Glory“-Welttournee zum zweiten Mal in 2010 nach Deutschland, um der stets wachsenden Fanschar, den wirklichen australischen Pub-Rock zu zeigen. Im Gepäck hatte die Band um die O´Keeffe Brüder die Engländer BLACK SPIDERS und die Schweden von ENFORCER, welche ja eigentlich auch BLIND GUARDIAN hätten supporten sollen.

Den Auftritt von BLACK SPIDERS konnte der anwesende Redakteur leider nicht begutachten, da man sich, staubedingt, danke Köln, etwa 30 Minuten verspätete. Im Gespräch mit einigen Augenzeugen wurde bestätigt, dass die Briten allerdings mehr als einen Achtungsapplaus für sich verbuchen konnten und dementsprechend bei den Zuschauern gut ankamen.

Die folgenden ENFORCER konnten allerdings in vollem Umfang angeschaut werden. Und was soll man sagen. Die Band hätte auch locker als 80er Glam-Rock-Combo im Stile von CINDERELLA, MÖTLEY CRÜE, WINGER und Co. durchgehen können. Rein musikalisch boten die Jungs allerdings nichts wirklich Weltbewegendes. Zwar hat die Mucke der Mannen nicht wirklich was mit Glam Rock zu tun, bewegt sich eher in der Richtung des US Amerikanischen Power Metals im Stile von AGENT STEEL, EXCITER oder gar VICIOUS RUMORS, aber rein optisch konnte man das nicht feststellen. Egal, die Jungs boten eine gute Show, machten ordentlich Dampf auf den Kesseln und der spindeldürre Sänger Olof Wikstrand lies es sich nicht nehmen, auf Teufel komm raus die Menge zu animieren, die Sau raus zu lassen. Und tatsächlich, ein paar hundert Nasen kamen den Aufforderungen des blonden Shouters nach und feierten mit dem Sound von ENFORCER eine Art Vorparty. Nummern wie „On The Loose“, „Midnight Vice“ oder das coolen „Diamonds“ hauen einen zwar nicht gänzlich vom Hocker, waren allerdings nette Anheizer zu dem, was da noch kommen sollte.