End Of Green
"The Painstream"-Tour - Live in Hamburg
Konzertbericht
Billing: End Of Green und Undertow
Konzert vom 2013-11-02 | Knust, Hamburg Schwaben-Invasion in Norddeutschland: als zweites Date ihrer „The Painstream“-Tour finden END OF GREEN den Weg nach Hamburg und beehren das Knust gerade einmal eineinhalb Jahre nach ihrem ersten dortigen Besuch in der Konzerthalle am alten Schlachthof erneut. Keine Premiere also, was nicht für die Band gilt, die Michelle Darkness und Co. an diesem Abend im Gepäck haben: mit dabei sind nämlich UNDERTOW, die es nach langer Wartezeit endlich mal in die Hansestadt geschafft haben, nachdem der Gig auf der HACKNEYED-Tour im Logo vor einigen Jahren aufgrund schleppendem Vorverkaufs leider abgesagt werden musste. Da UNDERTOW zudem in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern, sind die Rahmenbedingungen perfekt, um den Fischköppen zu zeigen, was eine der am meisten unterbewerteten Bands dieses Landes so alles drauf hat…
… und das ist an diesem Abend eine ganze Menge. Schade nur, dass das Publikum den Doomcore der kürzlich auf vier Mitglieder angewachsenen Kapelle nicht in dem Maße zu schätzen weiß, wie er es eigentlich verdient hat. Auch wenn der harte Kern im Pit die Band standesgemäß abfeiert: ein bisschen mehr Abgehfaktor könnte man sich schon wünschen, sind die ausnahmslos von den letzten drei Alben „Milgram“, „Don’t Pray To The Ashes“ und dem neuen Kracher „In Deepest Silence“ stammenden Songs doch allesamt Volltreffer und zeigen UNDERTOW von ihrer besten Seite: schlägkräftig, melodisch und soundtechnisch einfach tief und fett! Die Addition von Markus „Brandy“ Brand an der zweiten Gitarre erweist sich live als richtige Entscheidung, so breit und massig bollert der Sound über die Menschenmenge hinweg. Und wer bislang immer noch nicht erkannt hat, dass Sänger Joachim „Joshi“ Bashin eine der charakteristischsten Stimmen im Metal-Bereich hat, hat den Schuss einfach nicht gehört. Das ihnen auf dieser Tour gebotene breite Forum nutzen UNDERTOW zumindest in Hamburg optimal und treten den Beweis an, dass ihr Soundchecksieg vor drei Jahren im Rock Hard weder EIntagsfliege noch Zufall war. Einzig die Wahl von „34CE“ als Rausschmeisser stellt sich heute als nicht optimale Entscheidung heraus, ein wenig Dampf zum Ende hin dürfte es dann doch sein. Ansonsten ein hervorragender Gig einer hervorragenden Band, der hoffentlich nun mehr Anerkennung zuteil wird.
Setlist Undertow:
- Barefaced (Intro)
- Stomping Out Ignorance
- The Bitter Taste
- BoxShapedHeart
- Threedouble Chime
- Art Of Falling
- Smoke Garden
- These Boots Are Made For Stalking
- 34CE
Nach einer kurzen Umbaupause geht es zum Headliner des Abends, der vor eineinhalb Jahren bei der Tour zu „High Hopes In Low Places“ das Knust auszuverkaufen vermochte und selbiges Haus zum Ausrasten brachte. Heute sind die Kapazitäten nicht komplett ausgelastet und auch die Menge gibt sich einen Tick eher in die Richtung, wie es den Nordlichtern nachgesagt wird, nämlich nordisch kühl. Trotzdem vermögen es END OF GREEN, den Besuchern ordentlich einzuheizen und die zwei Stunden zu einer großen Sause mutieren zu lassen, immerhin kann man auch schon auf 21 Jahre Banderfahrung ohne einen einzigen Wechsel im Line Up zurücblicken und weiß, wie man mit tanzlahmem Publikum umzugehen hat. Lumpen lassen sich die Depri-Rocker also nicht, was sowohl auf die Setlist als auch die Performance zutrifft. Für fast jedes Jahr des Bandbestehens gibt es an diesem Abend einen Song, insgesamt 20 geben END OF GREEN zum Besten, wobei sich die Auswahl leider aber nachvollziehbarerweise hauptsächlich auf das neue Album „The Painstream“ sowie seine beiden Vorgänger konzentriert. Old-School-Fans müssen mit einer kargen Auswahl aus „Last Night On Earth“, „Songs For A Dying World“ und „Dead End Dreaming“ vorlieb nehmen. Bis man also ganz alte und weniger mainstreamkompatible Schinken wie „I Hate“, „Myra“ oder Material der ersten zwei Alben live zu hören bekommt, muss man wohl leider auf das nächste Jubiläumskonzert warten. Sei’s drum, END OF GREEN legen einen Auftritt auf die Bretter, wie man es mittlerweile vonm ihnen gewohnt ist. Fast wirkt die Bühne für fünf Leute zu klein und kann zum Beispiel Sad Sir seinen üblichen, fürs Dreadlocksschwingen benötigten Bewegungsradius nicht in Anspruch nehmen. Das tut aber dem Energieniveau des eingespielten Teams keinen Abbruch sondern scheint sie noch viel mehr anzustacheln. Nach einer Zugabe verabschieden sich END OF GREEN mit „Dead Of The Weakender“ bis zum nächsten Auftritt in Hamburg, der heute nur eines zu Wünschen übrig gelassen hat: bei der freundschaftlichen Verbandelung beider Bands und mehreren Gastauftritten auf Studioalben hüben wie drüben wäre eine gemeinsame Performance von zum Beispiel „Beyond Dreaming“ das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Schade aber etwas muss man sich fürs nächste Mal ja auch noch übrig lassen.
Setlist End Of Green:
- Hangman’s Joke
- Dead City Lights
- Pain Hates Me
- Evergreen
- Final Resistance
- Killhoney
- Hurter
- Tragedy Insane
- Goodnight Insomnia
- Tie Me A Rope…
- De(ad)generation
- Don’t Stop Killing Me
- Death In Veins
- Holidays In Hell
- Weekness
- Drink Myself To Sleep
- Die Lover Die
- Dead End Hero
- Emptiness/Lost Control
- Death Of The Weakender
26.12.2013
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