Emilie Autumn
Fight Like A Girl Tour 2012 - Frankfurt
Konzertbericht
Bei „God Help Me“ wissen erfahrene Konzertbesucher schon, was kommt und gehen ein wenig in Deckung – mit der Ankündigung „It’s Teatime!“ werden zunächst Muffins und Kekse ins Publikum geworfen (nett) und dann mit einer klebrigen Mischung aus -das vermute ich jedenfalls- Tee und Alkohol gefüllte Teetassen über den Zuschauern ausgeschüttet (nicht so nett – ich selbst wurde übrigens auch getroffen). Aber schließlich sind Emilie und die Crumpets ja auch „Inmates“ des „Asylum For Wayward Victorian Girls“, da ist so etwas zu erwarten.
Eine kleine Burlesque-Einlage gibt es mit Veronica Varlows „Fan Dance“ zum instrumentalen „Dominant“, bei dem sie mit zwei großen Federfächern eine kleine Soloperformance hinlegt. Ebenfalls Veronica spielt das „Rat Game“, bei dem sie nach einer „Kuss-Anleitung“ von Emilie eine weibliche Freiwillige („that never kissed a girl before“) aus dem Publikum sucht; diese wird dann auch geküsst. Nach „One Foot In Front Of The Other“ verschwinden Emilie und die Crumpets erst einmal von der Bühne, lassen sich aber noch zu zwei Zugaben überreden. Die erste ist „Mad Girl“, danach folgt eine nette Ansage von Emilie darüber, wie ihr Erfolg in Deutschland sozusagen seinen Anfang genommen habe und ein Lob an die Individualität ihrer Fans. „Thank God I’m Pretty“ ist dann der letzte Song, Emilie singt zu Beginn „Thank God You’re Pretty“ und fordert die Fans zum Mitsingen auf, die dies bereitwillig tun. Generell wirken Emilie und die Crumpets sympathisch, trotz ihres in der letzten Zeit gestiegenen Erfolgs nicht abgehoben und trotz der langen Tour spielfreudig.
Dann ist das wirklich kurzweilige und unterhaltsame Konzert auch schon beendet, zu den Klängen von „Always Look On The Bright Sides Of Life“ lichtet sich die Besuchermenge langsam. Der abschließende Eindruck ist erneut hervorragend, es gab eine Menge zu sehen und Emilies Shows sind immer wieder eine tolle Abwechslung zu „normalen“ Konzerten. Einzig die tatsächlich live gespielte Musik „litt“ natürlich ein wenig – bis auf (teilweise) das Keyboard und einmal die Geige kam es wohl vom Band. Das ist aber hier nicht schlimm, denn Emilie und ihre Bloody Crumpets wussten trotzdem voll zu überzeugen – und wie sagt Emilie so schön: „Once you’re into the Asylum, you never really get out.“
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