Eluveitie
Origins Tour - Eluveitie, Arkona und Skálmöld live in Herford
Konzertbericht
Ein absolut stimmungsvolles Package haben die Eidgenossen ELUVEITIE für ihre „Origins“-Tour 2014 geschnürt, das sechs Wochen quer durch Europa zieht: Mit dabei sind die Pagan-Metaller ARKONA aus Russland sowie die isländischen Viking-Metal-Aufsteiger SKÁLMÖLD als Anheizer. Im Herforder X machen die drei Bands an einem Mittwoch und somit unter der Woche Halt – wir sagen Euch, wie es war.
Das X in Herford ist an diesem Mittwochabend gut gefüllt, wenngleich nicht ausverkauft, was unter der Woche wahrscheinlich auch ein schwieriges Unterfangen ist. In der Halle mit dem tieferliegenden Mittelteil vor der Bühne verteilen sich jedenfalls genügend Fans, um kein Gedränge, aber auch nicht den Eindruck von Leere entstehen zu lassen.
SKÁLMÖLD
Galerie mit 2 Bildern: Skálmöld - Eluveitie - Origins Tour 2014
Für die erste Band, die sympathischen Isländer SKÁLMÖLD, ist es allerdings erst einmal schwierig, die Menge zu mobilisieren – vielleicht liegt es ja am frühen Start, denn das Sextett muss bereits weit vor den angekündigten 20:00 Uhr Beginn auf die Bühnenbretter, und mancher mag da noch unterwegs sein. Bei den letzten beiden Songs, bei denen wir vor Ort sind, ist die Stimmung jedenfalls bereits mehr als nur höflich, und das abschließende „Kvaðning“ – wohl der Bandhit schlechthin – wird gebührend bejubelt.
Setlist:
- Innrás
- Árás
- Gleipnir
- Að hausti
- Miðgarðsormur
- Með fuglum
- Narfi
- Kvaðning
ARKONA
Weiter geht es mit den russischen Pagan-Metallern ARKONA, die bereits beim Betreten der Bühne lautstark bejubelt werden. Klarer Mittelpunkt des Geschehens ist Sängerin Masha, die wie immer ihr Fuchsfell um den Hals trägt, das sich selbst bei größter Bewegung keinen Millimeter von der Schulter löst – klarer Fall von Sicherheitsnadeln, denn Masha ist eigentlich die ganze Zeit in Bewegung: Meistens rennt sie von einem Bühnenrand zum anderen, wobei sie bisweilen in eine Polka mit Gitarrist Sergey einstimmt. Links gibt Bassist Ruslan den ruhenden Pol (man könnte ihn auch als phlegmatisch beschreiben), während auf der rechten Bühnenseite Flötist Vladimir immerhin ab und zu wild die Matte bewegt.
Galerie mit 8 Bildern: Arkona - Eluveitie - Origins Tour 2014Selbst wenn es von einigen kritisch beäugt wird, wenn Vladimir seinen Dudelsack anstimmt – die Songs werden vom Publikum ordentlich bejubelt. Offensichtlich sind nicht wenige der Fans besonders wegen des Quintetts aus Russland ins X gekommen. Und die erleben eine Band in guter Form und mit einer gelungenen Setlist, die einen guten Querschnitt aus den bisherigen Alben darstellt.
ELUVEITIE
Bei den Eidgenossen hat sich zwei Tage zuvor mal wieder das Besetzungskarussell gedreht, und so steht statt des langjährigen Flötisten Päde Kistler aushilfsweise Matteo Sisti der Südtiroler Folk-Metaller KRAMPUS auf der Bühne. Ansonsten gewohntes Bild: In der Mitte gibt Chrigel Glanzmann den Unterhalter, flankiert vom Duo an den akustischen Instrumenten, Anna Murphy und Nicole Ansperger (geschmackvoll gekleidet im metal.de-Shirt). Die Saitenfraktion steht übrigens gestaffelt am Bühnenrand und auf Höhe des Schlagzeugers, was eine tolle räumliche Lichtshow mit Zusatzscheinwerfern auf der Bühne ermöglicht – schließlich will man als Zuschauer auch optisch einiges geboten bekommen.
Galerie mit 15 Bildern: Eluveitie - Eluveitie - Origins Tour 2014Musikalisch gibt es wie eigentlich immer nichts zu meckern: Auf dem neuen Album „Origins“ gehen ELUVEITIE ja wieder etwas traditioneller zu Werke, und davon spielen die acht Schweizer gerade im ersten Teil einige Songs: „King“, „From Darkness“, „Ogmios“, „Carry The Torch“… Natürlich dürfen auch die alten Klassiker nicht fehlen, „AnDro“ oder „Quoth The Raven“, die ausgelassen bejubelt werden. Und da die Band ihrer Heimat sehr verbunden ist, spielt sie nicht „The Call Of The Mountains“, sondern „De Ruef vo de Bärge“ – warum nicht?! Klar, dass die Fans eine Zugabe fordern und ELUVEITIE sie bringt – in Form von „Helvetios“ und dem wohl größten Hit, der Mitsinghymne „Inis Mona“. Insgesamt ist das Konzert von der Bandauswahl, dem Sound, dem Licht und der Stimmung eine runde Sache – mit der kleinen Einschränkung, dass SKÁLMÖLD das Schicksal des Openers und damit eines verfrühten Beginns ereilt. Wer sie verpasst hat, wird aber sicherlich demnächst noch einmal die Chance bekommen, sie live zu sehen. Bis dahin!
Setlist:
- Origins (Intro)
- King
- Nil
- From Darkness
- Ogmios
- Carry the Torch
- Thousandfold
- AnDro
- Sucellos
- De Ruef vo de Bärge
- Omnos
- The Nameless
- Inception
- Kingdom Come Undone
- The Silver Sister
- Vianna
- A Rose For Epona
- Quoth The Raven
- Havoc
- —
- Helvetios
- Inis Mona
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