Electric Wizard
Electric Wizard
Konzertbericht
Das einzige und exklusive Deutschland-Konzert ELECTRIC WIZARDs auf deren kurzer Europa-Tour ist mit dem 30. Oktober auf einen Samstag gefallen. So hat wohl auch der günstige Wochentag seinen Anteil daran, dass das Konzert im Kölner Underground schon Wochen zuvor ausverkauft war und sogar noch unmittelbar vor dem Einlass gegen 19 Uhr Menschen ihren auf Papptafeln geschriebenen Kartenwunsch kundtun. Sie alle wollen es unbedingt, das englische Quartett, dessen siebtes Studioalbum „Black Masses“ gerade seinen Geburtsschrei von sich gibt, leibhaftig erleben.
Die Belgier TEMPLE OF NOTHING lärmen sehr zeitig los und schon jetzt ist abzusehen, dass es sehr eng werden wird im geschätzt 300 Personen fassenden großen Konzertsaal des Undergrounds. Die Klänge der jungen Herren aus Lüttich bewegen sich zwischen Stoner Rock und Doom, erinnern mit ihrem ansteckenden Groove an Kapellen wie ORANGE GOBLIN. Sympathisch wirken die Vier, von ihren Gesten her vielleicht sogar noch ein wenig schüchtern und aufgeregt – doch ihre Musik ist eher das Gegenteil: unbeschwert und temperamentvoll. Selten bekommt man solch gute Opener zu hören, die im vorliegenden Fall leider schon nach etwa einer halben Stunde die Saiteninstrumente und Trommelstöcke ablegen (müssen).
Wenn schon die Musik nicht flott ist, dann wenigstens das Tempo, mit dem man die Bands auf die Bühne (und wieder herunter) schickt – das etwa muss das Motto des Abends sein. Es ist nämlich nicht weit nach 20 Uhr, da stehen auch schon MOSS auf den Brettern, nur um auch nicht viel mehr als eine halbe Stunde später wieder zu verschwinden.
Aber die kurze Spielzeit nutzt das nur aus Sänger, Gitarrist und Schlagzeuger bestehende Trio aus Southhampton, um das zahlenmäßig stetig wachsende Publikum mit ihrem von hohem Kreisch- und vereinzeltem Klargesang von Fronter Olly Pearson garnierten Drone-Doom niederzuwalzen. Es ist extrem knarzige und monotone Kost, die die Engländer bieten, aber die lediglich drei und schier endlosen Stücke – wie etwa das elfminütige „Tombs Of The Blind Drugged“ von der gleichnamigen 2009er EP – werden mit Hingabe serviert und wissen zu gefallen.
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